Mülheim. .
Weltmusik, Tanz und der interkulturelle Austausch standen am vergangenen Wochenende auf der Freilichtbühne beim Ruhrstadt-Festival auf dem Programm. Künstler aus aller Welt bespielten erstmals gemeinsam die Bühne, teils improvisierten die Musiker, teils ließen sie sich spontan aufeinander ein. Besonders im intuitiven Bereich spiegelten sich die Wurzeln der Musiker in ihrer Musik wider. Afrikanische Klänge trafen auf Orientalische Rhythmen oder europäische Melodien. Diese harmonisch miteinander zu verbinden, gelang den Künstlern erstaunlich gut.
Trotz des guten Wetters war das Festival aber nur spärlich besucht. „Beim Auftakt in Bochum hatten wir doch mehr Besucher“, meint Iris Müller vom Netzwerkverband „Prokulturgut“ ein wenig enttäuscht. Sie und ihre Mitstreiter möchten dennoch interkulturelle Aktionen wieder mehr etablieren. Denn gerade im Bereich der Festivals sei Weltmusik nicht so häufig vertreten. Für ihr Projekt konnten die Veranstalter Künstler gewinnen, die in ihren Heimatländern schon wahre Größen sind. Wie zum Beispiel den Percussion-Spieler Rhani Krija, der schon mit Sting auf seiner Welttournee spielte. Und so trafen am Wochenende nicht nur unterschiedliche Kulturen und Instrumente auf der Bühne zusammen, auch die Musikstile mussten aufeinander eingestellt werden. So versuchten sich „Kavpersaz“ an der 9. Sinfonie von Beethoven mit anatolisch-orientalischen Klängen.
Die Begeisterung, etwas derart Fremdes kennenzulernen, hat auch Elke Freyer zur Freilichtbühne gezogen. „Ich habe keinen speziellen Bezug zur Weltmusik, ich war einfach neugierig.“ Und sie findet es schön, dass die Freilichtbühne mit so vielen neuen interessanten Aktionen wiederbelebt wird. Brigitte Kleine liebt die Atmosphäre auf der Freilichtbühne, Weltmusik und das interkulturelle Miteinander. „In Mülheim müsste in diesem Bereich viel mehr gemacht werden“, findet Kleine, die auch ein großer Fan der Funkhaus Europa Party in der Müga ist.
Kulturschaffende aus aller Welt präsentierten ihre Arbeiten
Finanziert wird das Projekt zur Hälfte durch Landeszuschüsse, die andere Hälfte müssen die Veranstalter selbst erwirtschaften. Da die Musiker auch Gagen erhalten, ist dies kein leichtes Unterfangen, weiß Reinhard Kreckel von „Prokulturgut“ zu berichten. Begleitet wurde das vielfältige Bühnenprogramm von einem Markt der Möglichkeiten. Kulturschaffende aus aller Welt präsentierten dort ihre Arbeiten und stellten unter anderem selbst gebaute Trommeln aus.