Wie soll es auf der Freilichtbühne weitergehen? Die zwei dort agierenden Akteure, die Regler-Produktion und der Freilichtbühnen-Verein, stellten jetzt ihre beiden unterschiedlichen Konzepte den Politikern aller Fraktionen und der Verwaltung vor. Um es vorweg zu sagen: Die atmosphärischen Störungen zwischen beiden Vereinen haben sich längst nicht verzogen.

Ein Knackpunkt sind die unterschiedlichen Vorstellungen: Die Regler setzten auf die Alleinregie mit einem ausgebauten Konzept und einem starken Netzwerk von fast 30 kreativen Partnern, Förderern aus der Wirtschaft und dem ehrenamtlichen Ansatz „Kultur aus dem Hut“. Der Freilichtbühnen-Verein ist im Regler-Netzwerk nicht vorgesehen. Dagegen betont der Freilichtbühnen-Verein in seinem eher kommerziell ausgerichteten Konzept: „Der Erfolg der Freilichtbühne beruht auf der Arbeit und den Veranstaltungen beider dort tätigen Vereine.“

Am Ende des Jahres läuft der Pachtvertrag über das städtische Gelände aus. Um Planungssicherheit für die Veranstaltungssaison 2014 zu erhalten, muss also bald eine Lösung her. Doch wirklich überzeugend fand die Politik wohl keines der beiden Konzepte. Und so ging der Auftrag an die Vereine, „dass da noch etwas nachgebessert werden muss“, sagt Margarete Wietelmann (SPD).

Da ist noch viel Sand im Getriebe. In der Politik formt sich derweil der Wunsch, „dass beide zusammen die Freilichtbühne bespielen“, sagt Markus Püll (CDU): „Das wäre für mich der Idealfall.“ Und auch Dr. Daniela Grobe von den Grünen unterstreicht, ohne dem weiteren Prozess vorgreifen zu wollen: „Ich hoffe, dass die beiden Parteien zu einer Einigung kommen und einen gemeinsamen Weg finden.“

Der Arbeitsauftrag: Beide Vereine sollen sich gemeinsam an den runden Tisch setzen, wie „die Zusammenarbeit weiter gehen soll“, so Püll. Ein nächstes Treffen soll möglichst noch vor den Sommerferien stattfinden, wünscht sich Margarete Wietelmann.

Lothar Reinhard (MBI) tendiert zu den Reglern und traut ihnen zu, „das Ganze zu übernehmen“. In der Vergangenheit hätten sie bewiesen, „dass es gut läuft“. Wenn es nach ihm geht, „dann werden keine zwei getrennten Pachtverträge gemacht“. Dagegen sieht Reinhard das Konzept des FreilichtbühnenVereins kritisch: „Zu viele Absichtserklärungen und keine klare Finanzierung. Das hat mich sehr enttäuscht.“ Er geht davon aus, dass der Freilichtbühnen-Verein „seine Musicals abgesichert haben will, ohne Miete zahlen zu müssen“, betont Reinhard: „Aber das reicht längst nicht aus.“