Mülheim.

Er hatte die freie Auswahl, aber es sollte die Trompete sein. Denn die, erinnert sich Erich Hubertus Hufnagel, „sah cool aus und klang interessant“. Rund sieben Jahre ist das her; heute ist er 15 und vom Coolness-Faktor der Blasmusik immer noch überzeugt. Dennoch gibt es einige Blas-Instrumente, die beim Nachwuchs scheinbar oftmals nicht den richtigen Ton treffen.

„Exoten“ nennt sie Otmar Müller, der den Fachbereich Blasinstrumente, das Jugendblas- sowie das Jugendsinfonieorchester leitet: Oboe, Klarinette, Fagott, Horn und Posaune meint er damit. Diese Holz- und Blechbläser seien „nicht so stark frequentiert“. Das, sagt Müller, kann auch positive Seiten haben: Interessierte könnten „sofort mit dem Unterricht beginnen.“

Blechblasinstrumente sind nicht leicht zu erlernen

Blechblasinstrumente, das räumt Otmar Müller ein, sind nicht leicht zu erlernen: „Man bekommt zwar schnell einen Ton raus, aber bis man ein ganzes Lied spielen kann, dauert’s.“ Um den richtigen Ton zu treffen, ist zudem „Muskelarbeit“ gefragt, wie der Fachbereichsleiter sagt: „Jeder Ton wird auf den Lippen geformt und dann aufs Instrument gezogen.“ Dazu braucht es Übung.

Natürlich gibt es im Fachbereich nicht nur „Exoten-“, sondern auch stark gefragte Instrumente. Das beliebteste ist die Querflöte, sagt Müller: „Dafür haben wir eine relativ lange Warteliste.“ Gleiches gilt fürs Saxophon. Neben Trompete ist dies das zweite Instrument, das Erich Hubertus Hufnagel spielt. Musik ist für den Gymnasiasten ein Hobby, ebenso wie Sport. Der 15-Jährige verbringt viel Zeit mit seinen Instrumenten: Er spielt im Jugendblasorchester, übernimmt die Alt-Stimme im neuen Saxophon-Quartett der Musikschule und gehört der Big Band der Otto-Pankok-Schule an. Denn gerade das gemeinsame Spielen macht ihm Spaß.

Auch interessant

Doch das, weiß Otmar Müller, muss gelernt sein: „Man kann sein Instrument noch so gut beherrschen, in einem Orchester zu spielen, muss man üben. Das wächst und braucht Routine.“ Denn es gilt nicht nur, seinen Einsatz zu treffen, sondern auch, sich nicht von anderen irritieren zu lassen. „Jeder muss sich auf seine eigene Stimme konzentrieren“, sagt der Orchesterleiter. Das können aber bereits die Kleinen üben: im „Pustefix“ (Vororchester zum Jugendblasorchester) sowie im Concertino (Vororchester zum Jugendsinfonieorchester), in dem Streicher und Bläser gemeinsam musizieren. Übrigens wird gerade überlegt, den Zusatz „Jugend-“ im Namen der Orchester zu streichen. Denn so wie die Musikschule nicht mehr die Jugendmusikschule ist, wollen sich auch die beiden Ensembles im Namen offiziell öffnen.