Mülheim. .
Sollte es hinter den dicken Mauern doch einen alten Burggeist geben, so dürfte er sich an diesem Abend auf keinen Fall gelangweilt haben. So bot die Broicher Schloßnacht 2013 aber auch für die vielen Besucher mit einem zauberhaften Programm allerbeste und nicht alltägliche Unterhaltung. Bereits zum fünften Mal präsentierte die Müheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH gemeinsam mit dem Verein Art Obscura die Broicher Schloßnacht und damit eine magische Nacht mit Kunst, Klein-Kunst, Poesie, Akrobatik, Theater und Musik. Wobei die Art Obscura darauf Wert legt, auch die Kunst Behinderter einem breiten Publikum zugänglich zu machen. So durften sich die Gäste von weiß gewandeten Künstlern porträtieren lassen.
Bei nicht mehr ganz so tropischen Temperaturen wie an den Vortagen ließen sich die vielen Gäste im Innenhof des rustikalen Schlosses zu einer Reise in ein künstlerisches Zauberland einladen, deren Veranstalter und Akteure bei der Gestaltung dieser wunderbaren Show wieder viel Fantasie und Kreativität bewiesen.
Schrecklich schöne Monster
Was sich den Besuchern des bunten Jahrmarktspektakels hier bot, war eine vitale und laute Welt jenseits der glatt gestylten Event-Kultur. Schrecklich schöne Monster, Clowns, Wasserwesen, Luft-Akrobaten und vor allem das niederländische Theater Maatwerk um Big Mama BonQuiQui, das mit seiner mitreißenden „Fete de la Bicyclette“ immerhin einige der vielen jungen und alten Zuhörer zum Tanzen brachte. Die originelle Kapelle mit ihrer Motorradkluft und den verrückten Fahrrädern begeisterte mit knackiger Blasmusik und einer deftigen Show.
„Traust Du Dich hinein?“, fragte Laura ihren Vater, der nach kurzem Zögern dann doch mit seiner neugierigen Tochter den geheimnisvollen Kasten des „Cabinets Fatale“ betrat. Die Kostümbildnerin Bärbel Voigt und der Künstler Stefan Voigt sorgten mit ihrem kleinen Kabinett auf sechs Rädern immer wieder für Überraschungen.
Höhepunkt des Mülheimer Kultur-Sommers
Gregor Wollny ist ein Pantomime und Komiker, der mit großer Spiellust und viel Tempo die Dinge auf der Bühne in Bewegung setzt. Ein grandioser Entertainer, von denen man heute nur wenige zu sehen bekommt und der hier viel Beifall erhielt. Wer wollte, konnte sich mit den riesigen Monstern des Art-Obscura-Projektes „Wasserwesen“ fotografieren lassen. Ein großes Lob gebührt auf jeden Fall den Schöpfern dieser fantasievollen Figuren, die die preußische Prinzessin Luise als Kind in ihrer Burg wohl auch gemocht hätte.
Während die Besucher auf das Feuerwerk der „Pyromantiker“ warteten, ging hier im Schlosshof die wunderbare Sommer-Party weiter. Eine Veranstaltung, die so sicherlich zu den Höhepunkten des Mülheimer Kultur-Sommers gehört.