Mülheim. .

Der Bewilligungsbescheid für 186.000 Euro aus Berlin liegt zwar noch nicht auf dem Tisch, doch gibt sich die MST als Herrin vom maroden Schloß Broich optimistisch, dass alsbald die erste von vielen notwendigen ­Finanzierungen für die Sanierung des bedeutendsten Mülheimer Bauwerks unter Dach und Fach sein wird. Nicht ganz klar ist, ob der erste Bauabschnitt noch in diesem Jahr angegangen werden kann.

Wie berichtet, hat FDP-Bundestagsabgeordnete Ulrike Flach verkündet, dass der Bund 186.000 Euro aus einem Denkmalschutz-Sonderprogramm nach Mülheim überweisen wird. Sobald der Bescheid vorliege, so MST-Prokuristin Heike Blaeser-Metzger, könne ihr Haus die Arbeiten ausschreiben. Alles dafür sei vorbereitet. Gemäß ­Sanierungsplan, der fünf Bauabschnitte im Gesamtvolumen von kalkulierten 4,28 Mio. Euro vorsieht, soll zunächst die Schlossfassade an der Duisburger Straße saniert werden, damit dort Behinderungen für Fußgänger und Radfahrer verschwinden können.

Keine Arbeiten bei Frost

Nicht jede x-beliebige Baufirma wird sich um den Auftrag (geschätztes Volumen: netto rund 375.000 Euro) bewerben können. ­Bewerber hätten wegen der Bedeutung des Bauwerks Erfahrungen in der Sanierung von Denkmälern nachzuweisen, so Blaeser-Metzger. Sie hofft, dass die Sanierung noch in diesem Jahr starten kann. Dies sei aber davon abhängig, ob die letztlich ausgewählte Firma noch Kapazitäten frei habe, den Auftrag einzuschieben. Andererseits könnten Arbeiten am sensiblen Mauerwerk nicht bei Frost angegangen werden.

Im zweiten Bauabschnitt soll dann möglichst schnell der Teil der Ringmauer instand gesetzt werden, der so mitgenommen und daher einsturzgefährdet ist, dass er schon in ein Holzkorsett gesteckt werden musste. Überraschend haben sich hierfür laut Blaeser-Metzger auch schon Fördertöpfe aufgetan. „Nach Absprache mit der Bezirksregierung haben wir den Förderantrag jetzt auf den Weg gebracht. Eine Entscheidung steht im zweiten Quartal 2013 an“, so die MST-Prokuristin, die überaus froh ist, „dass die Bedeutsamkeit des Schlosses bis hin zum Bund deutlich ­anerkannt ist“.