Mülheim. Noch gut eine Woche wird die Ruhrtalbrücke auf der Essener Seite gesperrt sein. In dieser Zeit bekommt die Strecke neue Fahrbahnübergänge zwischen Brücke und Fahrbahn. Diese neuen Übergänge sollen vor allem wasserdicht und resistent gegen aggressiven Bremsstaub und Streusalz sein.

Wenige Autofahrer wissen, wie das Bauteil aussieht, aber alle wissen, wie es sich anhört: Fährt man auf eine Brücke, so macht es „dudunk“, wenn die Räder über den Fahrbahnübergang rollen. Dieser verbindet die Stahlbrücke mit dem Beton der Fahrbahn und diese „Naht“ sorgt dafür, dass die Brücke sich bei unterschiedliche Temperaturen und Verkehrsbelastungen dehnen kann.

„Dudunk“ hört man demnächst nicht mehr auf der Ruhrtalbrücke und darunter auch nicht. „Für die Anwohner ändert sich die Geräuschkulisse, das Schlagen wird weg sein, es wird eher ein Surren“, erläutert Peter Belusa, Projektleiter von Straßen.NRW. Bei der Sanierung der Fahrbahn vor und hinter der A 52-Brücke über Mintard werden vier neue Fahrbahnübergänge eingebaut, auf jeder Fahrbahn eine in jede Richtung.

Toleranz von einem Millimeter

Donnerstag war Premiere: Das erste 22 Tonnen schwere, 14 m lange und 2,80 m breite Bauteil wurde über Mintard in Fahrtrichtung Düsseldorf eingepasst: Millimeterarbeit für Schlosser. Acht Leute, ein Kranführer, dazu Ingenieure und Vermesser tummelten sich an der Baustelle in der Baustelle. Ständig wurde nachgemessen, ob’s passt, bevor der neue Übergang später auf der einen Seite an die Stahlbrücke geschweißt und an der anderen auf die Fahrbahn betoniert werden kann.

„Wir haben eine Toleranz von einem Millimeter, die müssen wir halten, sonst passt es vorne und hinten nicht“, betont Ingenieur Belusa, „das ist Fummelskram“. Allerdings mit dem Vorschlaghammer.

Warum wird das überhaupt gemacht? Weil auch Fahrbahnübergänge altern. Und die derzeit eingebauten sind nicht wasserdicht, so wie die neuen, die „vierzehnschlaufige Fahrbahnübergänge“ heißen, sagt Norbert Cleve, einer der Sprecher des Landesbetriebs Straßenbau.

Arbeiten liegen gut im Zeitplan

Diese Schlaufen kann man im uneingebauten Zustand gut sehen: Gummilippen zwischen den Elementen, aus denen sich der Übergang zusammensetzt. Sie sorgen dafür, dass Wasser nicht mehr in den Beton eindringen kann, sondern abfließt. „Wichtig ist, dass der Übergang wasserdicht wird. So können Salz im Winter und der aggressive Bremsstaub nicht für Korrosion sorgen“, erklärt Cleve. Der alte Übergang, so Peter Belusa, hat 50 Jahre gehalten. „Ich hätte nichts dagegen, wenn der neue 100 Jahre hält.“ Beim Planen der Brücke sei man noch von 20.000 Fahrzeugen pro Tag ausgegangen. Heute seien es viermal so viele in 24 Stunden.

Man sei bei den Arbeiten gut im Zeitplan, so Peter Belusa. „Wenn das Wetter so bleibt, dann passt das auch.“ Montag wird der erste Fahrbahnübergang einbetoniert und Ende nächster Woche wird auf der Essener Seite in derselben Fahrtrichtung der zweite neue Übergang eingebaut. Nach Ende der Straßenbauarbeiten kommt die andere Fahrtrichtung an die Reihe.