Mülheim.
Auf dem „Esel“ geht nichts mehr, und auch nicht auf der Kölner Straße. Über die Mendener und Meisenburger Straße, sogar bis nach Werden ziehen die Autokarawanen dicht an dicht auf Hauptstraßen bis nach Essen seit die A 52 an der Ruhrtalbrücke in diese Richtung gesperrt ist. Unbekannte Schleichwege werden gehütet wie eine alte Schatzkarte.
Obwohl Straßen.NRW den Verkehr in Richtung Essen über die A3 und die A40 leitet, ist der augenscheinlich kurze Schlenker quer durch die Stadtteile Selbeck, Mintard oder Kettwig offenbar für viele Pendler zu verlockend. Der Schein trügt jedoch: „In der Regel ist man trotz kürzerer Wegstrecke deutlich länger unterwegs als über die empfohlene Umleitung“, sagt Polizeipressesprecher Peter Elke.
Denn nur blockweise - von Ampel zu Ampel – kriecht der Berufsverkehr auf den innerstädtischen Straßen Richtung Essen voran. Nur hin und wieder ist mal mehr Luft. In Heißen, wo die Essener Straße auf die A40 trifft, knubbeln sich dann diejenigen, die die Umleitung nahmen mit denen, die die Abkürzung versuchten.
Autobahn 52Pendler reagieren besonnen
Trotz des zähen und nervenaufreibenden Stop-and-Go-Verkehrs auf den genannten Straßen meldet die Polizei aber nur wenig Unfälle mit nur leichten Blechschäden.
Bisher blieb das Chaos aus: „Es ist ruhig. Die Pendler im Ruhrgebiet sind erfahren im Umgang mit Stausituationen und richten sich darauf ein“, lobt Polizeipressesprecher Elke die Besonnenheit mit der die meisten Autofahrer unterwegs sind. Die Polizei ist vermehrt mit Motorrädern im Einsatz, denn nur die haben eine Chance im dichten Verkehr gut durchzukommen.
Die Stoßzeiten sind morgens von 6.30 bis 8.30 Uhr und abends zwischen 16 und 17 Uhr. Wer es aber einrichten kann, fährt morgens früher los oder bleibt mal ein bisschen länger im Büro – das empfiehlt zumindest die Polizei.
„In den Ferien lässt der Verkehr nach“, glaubt Elke, doch die Entspannung wird nur kurz währen. Die Sperrung dauert noch bis Ende September und damit länger als der Sommerurlaub.