Mülheim. .

Mario Logli wurde im italienischen Urbino geboren, studierte Kunst und spezialisierte sich auf Radierung und Lithographie. 1974 wurde er von einer Jury, bestehend aus europäischen Kritikern, als einer der fünf besten lebenden Künstler der Gegenwart ausgewählt. Einige Werke des Künstlers sind nun bis zum 13. September in der dritten Etage des Medienhauses zu sehen.

Anlehnend an die große Tradition der italienischen Renaissancemalerei setzt er gegenständliche Darstellungen, ähnlich wie in ihrer Zeit auch die Surrealisten, in neue, aktuelle und oft skurrile Zusammenhänge.

Sphärische, oft idyllische Bilder

Seine fliegenden Inseln bedeuten die Rettung der heilen Welt, am häufigsten seiner Geburtsstadt Urbino, vor der Umweltzerstörung. Dennoch entwirft er keine Katastrophenszenarien, sondern seine Bilder wirken sphärisch, manchmal sogar idyllisch – oft eingebunden in ornamentale Einrahmungen mit symbolischen Charakter.

Im Laufe der Jahre der Jahre stellte er sowohl in Italien als auch in der ganzen Welt seine Werke aus, vor kurzem erst im Vatikan und einigen amerikanischen Großstädten. In den 1950er Jahren arbeitete Logli in der Kunstkeramikwerkstatt De Santi, wo seine ersten Bilder entstanden, die Kritikerlob erhielten. Es war deutlich, unter welchen Einflüssen sich der junge Künstler befand: die Architektur von Luciano Laurana und Francesco di Giorgio Martini, die Maler Piero della Francesca, Paolo Uccello, Raphael von Urbino und Federico Barocci.

Widersprüchlichkeit der modernen Welt

Ende der 1950er Jahre bekam Logli von einem bedeutenden Mailänder Verlag einen großen Auftrag, Bücher mit klassischen Texten zu illustrieren. Er zog nach Mailand und wurde als redaktioneller Illustrator, Kostümdesigner und Szenenbildner am „Piccolo Theatro“ tätig. Mitte der 1960er Jahre avancierte der Künstler zum kreativen Kopf des Verlages De Agostini.

Dort stand er mitten im aktuellen Geschehen und wurde mit der Widersprüchlichkeit der modernen Welt, der Wissenschaft und Umweltproblematik im Zusammenhang mit der Entwicklung neuester Technologien konfrontiert. Themen, die er künstlerisch in seinen Bildern transportierte.

Die künstlerische Verbindung zur Mülheimer Malerin Irina Bunn führte ihn Ende der 90er Jahre auch in die Ruhrstadt. Dieser Aufenthalt inspirierte ihn zu einigen Bildern, auf denen er in seiner unverwechselbaren Art Mülheimer Gebäude wie beispielsweise die Stadthalle oder das Schloß Broich mit Bauwerken seiner Heimatstadt Urbino kombinierte. Die Initiative zur Ausstellung gab Irina Bunn, in deren Besitz sich die Bilder befinden, und die ihre Werke 2011 im Medienhaus präsentierte.