Mülheim.
Als Claus Dieter Freymann vor 28 Jahren sein Amt beim Diakonischen Werk (DW) antrat, brachte er vor allem eines mit: Vermittlungsgeschick. Es lässt sich eben über alles sprechen. „Auch wenn man anderer Auffassung war, konnte man immer alles friedlich klären“, sagt er. Nun verabschiedet sich der 75-Jährige aus seiner ehrenamtlichen Aufgabe als Kuratoriumsvorsitzender.
„Es ist schon manchmal anstrengend gewesen“, gibt Claus Dieter Freymann zu. „Aber ich hätte trotzdem gerne weitergemacht.“ Mit dem Erreichen des 75. Lebensjahres ist aber nun Schluss – so lautet die Vorschrift in der Evangelischen Kirche. Und so müssen ihn Geschäftsführung und Mitarbeiter schweren Herzens in den Ruhestand ziehen lassen. „Wir werden ihn sehr vermissen“, sagt Birgit Hirsch-Palepu, stellvertretende Geschäftsführerin des DW. Unter dem Motto „Leiten und Begleiten“ habe er es mit seiner freundlichen Art stets geschafft, eine Vermittlerfunktion einzunehmen, Menschen und Meinungen zusammen zu führen, zu unterstützen und zu beraten. Zugute kam ihm dabei die Erfahrung als Erziehungswissenschaftler. „Ich habe an der Ev. Fachhochschule gelehrt“, sagt Freymann.
Freymann brachte Ruhe ins Diakonische Werk
Als er in den achtziger Jahren den Kuratoriumsvorsitz übernahm, gab es gegensätzliche Strömungen im Haus. „Manager, Sozialreformer und Sozialrebellen führte er mit offenem Ohr und klaren Worten zusammen“, sagt Birgit Hirsch-Palepu. So brachte Claus Dieter Freymann Ruhe ins Haus. Seitdem ist das DW und die Menschen, die es betreut, deutlich gewachsen – „von damals 40 Mitarbeitern auf heute 138“.
Mit auf den Weg gebracht hat Freymann das Wachstum, etwa den Ausbau der OGS und der Gefährdetenhilfe mit der Neukonzeptionierung des Betreuten Wohnens.
Musik als Leidenschaft
Auch wenn das Ehrenamt nun wegfällt, gebe es genug zu tun, lacht Freymann, der in Düsseldorf-Angermund lebt. Die Familie freut sich, ihren Ehemann und Vater nun mehr für sich zu haben, „und ich habe auch noch einen Garten“, meint er.
Und dann gibt es da noch die große Leidenschaft: die Musik. Als Banjo-Spieler der Ruhr-River-Jazz-Band hat er nun mehr Zeit zum Spielen.