Mülheim. .
Völlig unscheinbar stehen im Park am Ruhrufer der Villa Josef Thyssen direkt hinter dem südlichen Parktor drei mächtige Buchen. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, doch wer genauer hinsieht, der wird die zahlreiche Liebesbekundungen und Initialen vorbeiwandernder Spaziergänger erkennen können, die über die Jahrzehnte in die Bäume geritzt wurden.
In einer der Buchen fand WAZ-Leser Kurt Walter eine interessante Inschrift, die womöglich von einem osteuropäischen Zwangsarbeiter oder Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg stammen könnte. In lateinischer Schrift lässt sich folgender Text entziffern: „TS Aleex Bernikow fon Russland 1945“.
Kein Hinweis im Stadtarchiv
Die dicken Lettern haben schon einige Jahre hinter sich und sind nur noch schlecht zu lesen, ob sie jedoch tatsächlich aus dem Jahre 1945 stammen ist ungewiss. Sollte es sich um eine authentische Inschrift handeln, kommen weitere Fragen auf: Ist die Abkürzung „TS“ ein militärischer Dienstgrad? Sollte mit „fon“ eventuell ein „von“ beziehungsweise „aus“ gemeint sein? Wieso wurde nicht in kyrillisch geritzt? Wer ist dieser Aleex Bernikow?
In den Untiefen des Stadtarchivs taucht der Name nicht auf und auch Dagmar van Emmerich vom Deutsch-Russischen Kulturzentrum bedauert es, keine Informationen zu der Inschrift liefern zu können.