Mülheim-Heißen.
„KKKK“ heißt es einmal im Jahr im Gemeindehaus an der August-Schmidt-Straße, knisternde Spannung liegt dann in der Luft. Denn beim „Kreuz-Kirchen-Kinder-Krimi“ gilt es, einen verzwickten Kriminalfall zu lösen, und viele kleine Ermittler mischen aufgeregt mit.
Die Kreuzkirche tut viel für Kinder und Jugendliche aus der Gemeinde und dem Stadtteil. Zu erwähnen ist da zunächst einmal der Gottesdienst für kleine Leute, den oft 60 bis 80 Personen besuchen. „Hinterher wird gemeinsam gegessen und gespielt - wenn möglich in unserem schönen kleinen Kirchengarten“, berichtet Pfarrerin Annegret Cohen.
Noch mehr für den Nachwuchs
Doch für den Nachwuchs gibt es noch viel mehr: die „Kids-Disco“ für Grundschüler, die Kurse zur Erlangung eines Internet- oder Billard-Führerscheins, das „Hau rein“-Deeskalationstraining, die „Kreuzkirchen-Kids“-Gruppe, in der gespielt, gekocht oder gebastelt wird. Der Kinder- und Jugend-Bereich ist eine richtige kleine Wohnung - mit Wohn- und Spielzimmer, Küche, Balkon, Chill-Ecke und einem Proberaum für die Gemeinde-Band.
„Die Leute in die Kirche holen, auch jenseits des Gottdienstes“ - dieses Konzept hatten laut Justus Cohen, ebenfalls Pfarrer in der Gemeinde, schon Anfang der 70er Jahre die Architekten, die das Gemeindezentrum planten, im Kopf. Neben dem Kirchenraum und dem Forum als zentralem Versammlungsort, gibt es viele Räume, die für unterschiedlichste Aktivitäten genutzt werden können. Kirche, Kindergarten und Gemeindehaus unter einem Dach - das fördert das soziale Miteinander von Jung und Alt.
„Public Viewing“ bei großen Fußballspielen
Ein ums andere Mal hat es im Forum schon „Public Viewing“ bei großen Fußballspielen gegeben, wurden auf der Leinwand aber auch Spielfilme gezeigt. Die Reihe „Movie & Meal“ schmeckt vielen Gemeindemitgliedern, zumal eine Hobby-Koch-Truppe jeweils ein zum Film passendes Menü kredenzt. Kleinkunst wird beim alljährlichen „Kaffeesatz“-Abend geboten. Bekannte Kabarettisten, Musiker und Schauspieler servieren Vergnügliches. Konzerte gibt regelmäßig der Gemeindechor „Chorioso“.
„Wir bleiben aber nicht nur drinnen, sondern gehen auch raus, um die Menschen zu erreichen“, berichten die Cohens. Der Erntedank-Gottesdienst findet in der Kleingartenanlage „Am Folkenbornshof“ statt, beim Open-Air-Gottesdienst im Hasental hat man schon öfter Spaziergänger zum Zuhören bewegt. Die „Sommerkirche“ bietet nach einem Gottesdienst um 18 Uhr auf der Terrasse Essen, Jazzmusik und Gelegenheit zum Mitsingen. „Dann werde - richtig klassisch - am Lagerfeuer Lieder zur Gitarre angestimmt“, berichten die zwei Pfarrer.
Treffs, Kurse, Angebote
Klassische Angebote gibt es an der Kreuzkirche natürlich auch: Miniclub, Englisch-Kurs, Yoga-Unterricht, Tischtennis-Training, Eutonie-Stunde - die Auswahl an Veranstaltungen ist nicht klein. Auch eine Frauenhilfe ist hier aktiv. Für Senioren organisiert man einen Senioren-Mittagstisch (der momentan allerdings gerade pausiert) sowie spezielle Computer-Kurse, die professionell geführt und auf ältere Menschen zugeschnitten sind.
„Fortlaufende Treffs oder Kurse sind nicht mehr so gefragt wie früher, heute muss man mit interessanten Projekten Akzente setzen, um die Leute anzuziehen“, haben die Cohens als Pfarrerpaar vor Ort festgestellt. Viele Ehrenamtliche helfen ihnen dabei. Jugendliche können in der Gemeinde an einer Schulung zur Erlangung der Jugendleiterkarte teilnehmen.
Die Kreuzkirche kooperiert auch mit der benachbarten Grundschule an der Heinrichstraße. Und: Nicht selten werden die Gemeinderäume von der Schule oder Familien aus dem Stadtteil auch für Feiern genutzt - zum Beispiel für den Sektempfang nach der Taufe.
In der Kreuzkirche gibt man zudem der bildenden Kunst Raum, im Forum fanden im letzten Jahr drei Ausstellungen statt.