Mülheim.
Die zehn Gebote, weltberühmt, vielfach zitiert, ständig gebrochen, sind für Sascha Dörger ein zentrales Thema. 2009 hat er sie in moderne Plakatmotive übersetzt und damit sein Diplom als Graphik-Designer erworben.
„Ich habe damit einen Stein ins Rollen gebracht“, sagt der 34-Jährige. Die Gebote bewegen ihn bis heute, die Geschichte geht weiter, führt auf die nächste Ebene: http://zentrum-zehn.de. So heißt das gerade geschaltete Internet-Portal, an dem Dörger, wie er betont, nahezu zwei Jahre lang gearbeitet hat. Es ist ein persönliches Projekt des Mannes, der in der Nähe von Bremerhaven aufwuchs, zur Ausbildung ins Ruhrgebiet zog und von seiner Wahlheimat Mülheim schwärmt: „Eine grüne Oase, in der es auch Wasser gibt. Das braucht man, wenn man aus Norddeutschland stammt...“
Jugendliche erreichen
Hauptberuflich wirkt Sascha Dörger als Art-Director in einer Werbeagentur. Da aber Geld(verdienen) und Konsum nicht das Höchste im Leben sein sollten, wie uns gleich mehrere der biblischen Gebote mahnen, hat er nebenbei das „Zentrum Zehn“ entwickelt. Es soll eine Plattform sein, die dazu anregt, sich kreativ mit den zehn Geboten auseinanderzusetzen: „Ich finde es wichtig, gerade in der heutigen schnellebigen Zeit noch von Werten zu sprechen.“
Man findet hier biblisches Basiswissen und den Wortlaut, kann klassische Kunstwerke, Gemälde oder Filme kennenlernen, die sich mit den zehn Geboten befassen, entdeckt kreative Beiträge aus ganz unterschiedlichen Ecken, von Udo Lindenberg, Keith Haring, den Toten Hosen, Ben Becker und natürlich auch Sascha Dörger. Er hat seine Plakate in den letzten Jahren häufig in Schulen ausgestellt oder vor Konfirmandengruppen und festgestellt: Jugendliche sind für das Thema erreichbar, „aber nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit kreativen Mitteln“.
Sascha Dörger gehört selber der evangelischen Kirche an, möchte zu seinem Internet-Portal jedoch betonen: „Es hat keinen missionarischen Anspruch, was die zehn Gebote als biblisches Thema angeht.“ Es soll aber dazu animieren, sich mit bestimmten Werten kreativ auseinander zu setzen. Beispiel: Du sollst nicht töten! „Das können aktuelle Themen sein wie etwa ein Amoklauf oder Tierhaltung.“
Dörger, der sein Projekt, seine Vision, bislang in Eigenregie vorantreibt, hofft auf regen Austausch. „Zentrum Zehn“ umfasst ein Forum, in dem man kreative Arbeiten empfehlen oder Verbesserungsvorschläge äußern kann. Seine Einladung geht an alle.