Mülheim. .
Mit Ruhrbania sei ein wichtiger Impuls für die Wiederbelebung der Innenstadt gegeben, stellt die Stadt in ihrem „Integrierten Innenstadtkonzept“ fest. Doch damit ist die nötige Stadtreparatur längst nicht abgeschlossen. Das Konzept dazu schnürt ein weiteres Investitionspaket mit kalkulierten 217 Mio. Euro für Städtebau und andere „Impulsinvestitionen“. Mit 34 Projekten will sich Mülheim bis Ende Juni um Fördermittel bewerben.
Innenstadt auf Vordermann bringen
Die Politik hat jenes Integrierte Innenstadtkonzept, das Kölner Gutachter erstellt haben, gegen die Stimmen von MBI und Wir-Linke bereits Anfang März als Grundlage für die Festlegung des Stadtumbaugebietes beschlossen. In sechs Handlungsfeldern umreißt es 34 Projekte, mit denen die Innenstadt auf Vordermann gebracht werden soll. Bestandteil ist weiter der beschlossene, aber mindestens um ein Jahr verschobene weitere Umbau von Tourainer Ring und Klöttschen.
Drin sind auch die Gestaltung der Ruhrpromenade, die Entwicklung des Brachlandes am Klöttschen als Wohngebiet, die Vermarktung von Freiflächen am Tourainer Ring und der alten Feuerwache an der Aktienstraße, eine Bebauung am Parkplatz Delle. Es geht um die Aufwertung der Ruhranlagen, die Entwicklung der alten Güterbahntrasse zum Rad- und Fußweg, die Nutzung der Bahnbögen, die Aufwertung der Leineweberstraße, die Verschönerung von öffentlichen Plätzen, eine bessere Anbindung an die Altstadt . . .
Konzept nur „eine Richtschnur“
Das skizzierte Stadtumbaugebiet umfasst eine Fläche, die die Innen- und Altstadt, aber auch Teile von Eppinghofen umfasst. Schloß Broich bleibt ausgespart.
Mit dem Konzept, so der stellvertretende Planungsamtsleiter Thorsten Kamp, sei zunächst nur „eine Richtschnur“ gegeben. „Jeder einzelne Punkt muss später noch im Haushalt beschlossen werden. Die Politik wird über jedes einzelne Projekt noch mal einzeln befinden müssen.“
Umgestaltung des Rathausmarktes
Schon im Haushalt eingeplant ist etwa die Umgestaltung des Rathausmarktes. Vom 27. bis 29. Mai sind Bürger noch einmal eingeladen, ihre Ideen für ein Gestaltungskonzept einzubringen (wir berichteten). Sorgen bereitet da aber die Nachricht, dass sich auf dem Ruhrbania-Baufeld nebenan möglicherweise der Baustart erheblich verzögern könnte, nachdem der Bauträger, Heine Bau aus Oberhausen, jüngst Insolvenz angemeldet hat.
Eigentlich wollte die Stadt den Rathausmarkt erst neu gestalten, wenn der Rohbau nebenan steht. „Da sind wir nun von Dritten abhängig“, sagt Kamp. Er hofft, dass Heine Bau doch alsbald loslegen wird, wenn der Insolvenzverwalter zu der Einsicht komme, „froh sein zu können über jeden Auftrag, bei dem Geld reinkommt“.