Mülheim. . Das sagt jedenfalls Hans Loth. Er fordert eine Entrümpelung der Schloßstraße
Gäbe es den Wettbewerb „Dauerthema in Mülheim“, die Innenstadt hätte ausgezeichnete Chancen, aufs Gewinnertreppchen zu kommen. Gestaltung, Verkehrsführung, Branchenmix, Parkplatzangebot – in schöner Regelmäßigkeit wurde und wird darüber heftig diskutiert, werden Ideen entwickelt, umgesetzt oder verworfen, werden Beschlüsse gefasst, gelobt oder beklagt. Im Vorfeld der am Montag beginnenden, einwöchigen Ideenschmiede hat sich der Grafiker Hans Loth mit dem Thema beschäftigt und Vorschläge entwickelt. Im Fokus seines Interesses: die Schloßstraße, der Kaufhof, die Anbindung an die Ruhr.
Der Ausgangspunkt seiner Überlegungen war eigentlich ein ganz einfacher: „Alle Welt beklagt, dass die Einkaufszentren auf der grünen Wiese die Innenstädte veröden lassen. Dabei hat Mülheims Fußgängerzone im Grundsatz eigentlich alles, um hier mehr als gegenhalten zu können: Parkraum, Geschäfte, eine zentrale Haltestelle und nicht zuletzt die Ruhr.“ Doch was brächten alle diese Vorzüge, wenn sie nicht nur nicht richtig genutzt würden, sondern sogar konterkariert würden. Für Loth gibt es dringenden Handlungsbedarf.
Die Schloßstraße: „Sie muss erst mal entrümpelt werden. In der Fußgängerzone gibt’s viel zu viele Störfelder.“ Konkret heiße das: Fort mit den Baumkübeln, weg mit den Werbeständern, Abbau von Wasserspielen und Skulpturen. Reduzierung, Platz schaffen, Konzentration auf das Wesentliche, lautet sein Credo. Die Kübel haben immerhin 550 000 Euro gekostet. „Aber schön sind die doch nur in den paar Wochen, wo die Bäume blühen. Sie behindern die freie Sicht, ein flanieren, ein sehen und gesehen werden, das ist hier doch gar nicht möglich.“ Und sie verhinderten, dass in der Stadtmitte große Veranstaltungen angeboten werden können. „Die Schloßstraße hat weder Luft, noch Freiheit.“ Statt des grauen Pflasters schlägt er einen warmen Straßenbelag in sonnigen Farben vor.
Die Gebäude: Sie sollten farbige, transparente Vordächer erhalten, die die Geschäftsleute als Werbefläche nutzen könnten. „Diese Dächer gäben der Straße Richtung und Farbe.“ Wichtig sei es, auch die Hausbesitzer mit ins Boot zu holen.
Die Tiefgarage: „Sie muss endlich der zentrale Anfahrpunkt werden. Unten parken, oben kaufen, das muss in die Köpfe.“ Was dazu erforderlich ist? Die Einfahrten müssten auf jeden Fall besser erreichbar sein. „Heute liegen sie so versteckt, dass man die Innenstadt erst umrunden muss, um dort hinzukommen.“ In dem Zusammenhang sieht er auch dringenden Handlungsbedarf, den „Einbahnstraßenzirkus“ abzuschaffen, auch was die Leineweberstraße betrifft.
Der Kaufhof: „So wie er mal war, wird er nie wieder aktiviert werden können. Er ist abbruchreif.“ Und was soll an seine Stelle? „Wenn ein neues Gebäude dort gebaut werden sollte, dann dürfte es nicht so weit in die kleine Schloßstraße hineinragt.“ Die untere Etage könnte als Parkhaus genutzt werden, um die erste Etage verliefe eine Terrasse (siehe den folgenden Punkt).
Die Anbindung an die Ruhr: „Das ist schwer zu bewerkstelligen, da am Übergang zum Kaufhof die zentrale Haltestelle liegt, also viele Busses und Bahnen fahren.“ Seine Idee:
Hans Loth
Hans Loth ist 69 Jahre und wohnt in Mintard. Der gebürtige Mülheimer studierte an der Folkwangschule und machte sich danach als Grafiker selbstständig. Er hat zahlreiche große Firmen wie Karstadt, Hochtief, Siemens und RWE Broschüren erstellt, die Benutzeroberflächen für Terminals gestaltet, Konzeptionen für Großraumbüros entwickelt. Seine Agentur hat mittlerweile sein Sohn übernommen.
Statt des Fußgängerüberwegs an der unteren Schloßstraße schlägt er eine Treppe, eventuell auch mit Rolltreppe, vor. Bus und Bahnen würden darunter her fahren. „Vielleicht ließe sich sogar der Bürgersteig vor dem Kaufhof verkleinern, so dass dort auch wieder Autos fahren könnten.“ Würde aber eine Treppe den Blick in Richtung Ruhr nicht total blockieren? „Die Ruhr können sie auch heute von dort aus nicht sehen. Treppen wirken im übrigen nicht als Sperre, im Gegenteil. Sie ziehen an, sie haben den Charakter, auf sie zuzugehen. Oben wäre ja auch noch Platz, der für Außengastronomie nutzbar wäre.“ Dieser offene Raum schaffe dann auch eine „gefühlsmäßige Anbindung zur Ruhr“.
Weitere Parkmöglichkeiten: „Wo man sie schaffen kann, sollte man das auch tun.“ Es sei geradezu irrsinnig gewesen, den Autoverkehr aus der City heraushalten zu wollen. „Die Menschen fahren nun mal Auto. Was glauben Sie denn, warum die Einkaufszentren so florieren.“ Die Stadt Zürich habe einmal untersuchen lassen, was ein Parkplatz an Kaufkraft bringe. „50 000 Franken im Monat. Parkplätze sind Geldbringer.“
100 Dinge über Mülheim
Durch Mülheim verläuft die Nord-Süd-Grenze von Aldi.
Mitten durch die Stadt fließt die Ruhr. Mülheim hat die einzige Innenstadt der Region direkt am Fluss.
Mülheim wurde 1966 mit Schließung der Zeche Rosenblumendelle erste bergbaufreie Ruhrgebiets-Großstadt.
Die Mülheimer Stücke, die Theatertage NRW, sind eines des bedeutendsten Theater-Festivals in Deutschland.
Mit einem Durchschnittsalter der Bürger von 44,8 Jahren ist Mülheim die "älteste" kreisfreie Stadt in NRW.
Mit 501 Autos auf 1000 Anwohner hat Mülheim die zweithöchste Auto-Dichte Deutschlands.
Mülheim hat in der Kuppel des Wasserturms Broich die nach eigenen Angaben größte begehbare Camera obscura der Welt.
Der Comedian Ralf Morgenstern stammt aus Mülheim.
Die Grillo-Werke aus Marxloh haben ihren Ursprung in Mülheim. 1842 eröffnete Wilhelm-Theodor Grillo in Mülheim eine Eisenwarenhandlung und legte den Grundstein für das Werk.
Seine Urenkelin Gabriela Grillo wurde zwar in Duisburg geboren, wuchs aber in Mülheim auf und fühlt sich als Mülheimerin. Sie gewann in der damaligen Männerdomäne Dressurreiten 1976 eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Montreal.
Prominentester Ex-Spieler des 1. FC Mülheim ist Holger Osieck, der heute Fußball-Nationaltrainer von Australien ist.
Neben der Ruhrtalbahn existierte bis 1978 auch eine Untere Ruhrtalbahn, die von Kettwig nach Styrum führte.
Mülheim war im 19. Jahrhundert eine der bedeutendsten Produktionsstätten von Leder – früher gab es 52 Lederfabriken in der Stadt, heute gibt es nur noch eine.
Mülheim ist wohl die mit Abstand meist falsch geschriebene Stadt in Deutschland: Auf Fotos der Präsentation des nach der Stadt benannten ICEs steht zum Beispiel eine ziemlich bedröppelte Oberbürgermeisterin neben dem ICE mit der Aufschrift "Mühlheim".
Mülheim war 1994 die erste Großstadt in NRW, in der ein schwarz-grünes Bündnis regierte.
Die einmalige Erfolgsbilanz bescherte dem besten deutschen Hockeyclub aller Zeiten, dem HTC Uhlenhorst, sogar einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde.
Aldi-Süd-Eigentümer Karl Albrecht ist mit 23,5 Milliarden US-Dollar der reichste Deutsche. Die Konzern-Zentrale befindet sich in Mülheim.
Weil Frankreich auf Deutsche Reparationszahlungen nach dem 1. Weltkrieg wartete, besetzten 1923 1000 französische Soldaten den Bahnhof Speldorf. Die Ruhrbesetzung dauerte bis 1925.
Ulla Kock am Brink, die als RTL-Moderatorin mit der Sendung „Verzeih mir“ durchstartete, stammt aus Mülheim.
Mülheim hatte als erste Stadt im Ruhrgebiet keine Stahlproduktion mehr.
Mülheim ist größter Siemens-Standort in NRW mit 4600 Beschäftigten.
Mölmsch ist eine helle Bierspezialität, die nach einem Mülheimer Dialekt benannt ist, und bis 1995 in der Berg-Brauerei Mann gebraut wurde. Seit 2009 gibt es das Bier wieder, inzwischen wird es aber in Hagen hergestellt.
Mülheim stellt mit Hannelore Kraft die erste Ministerpräsidentin des Landes NRW.
Mülheim gilt als die deutsche Hauptstadt des Lebensmittel-Einzelhandels, die Unternehmen Aldi Süd und die Tengelmann-Holding mit Plus haben hier ihren Sitz.
Die Mülheimer haben mehr Geld in ihrer Brieftasche als Bürger der Nachbarstädte: Exakt 69.194 Euro erwirtschaftet jeder Erwerbstätige im Schnitt.
Einer der Hitler-Attentäter vom 20. Juli 1944, Günther Smend, stammt zwar aus Trier, lebte aber seit 1924 in Mülheim.
Das RRZ, 1973 auf der ehemaligen Zeche Humboldt gebaut, war lange Deutschlands größtes überdachtes Einkaufszentrum.
Trotz relativ hoher Steuereinnahmen lebt die Stadt seit Jahrzehnten über ihre Verhältnisse. Mülheim hat deutlich mehr Schulden als andere Gemeinden: die Verschuldung pro Kopf beträgt 2.430 Euro – knapp 1.000 Euro mehr als im Bundesschnitt.
Der Film „Der Freie Wille“ mit Jürgen Vogel spielt in Mülheim.
Die Unternehmensgeschichten von Stinnes und Thyssen haben in Mülheim begonnen.
Die Kölner-Straße (B1) in Mülheim ist Europas längste Caravan-Meile.
Die Ruhrtalbrücke in Mintard ist in Deutschland mit 1800 Metern die längste Straßenbrücke aus Stahl.
Mülheim erinnert kaum noch an eine typische Ruhrgebietsstadt. Über die Hälfte, 51 Prozent des Stadtgebiets sind begrünt.
Der Mölmsche Dialekt ist ähnlich dem Werderner oder Kettwiger Platt, einzigartig ist jedoch das „sche“ für „dir“ oder „dich“: „Ick schnitt' sche de Keel aaf.“
Die Rennbahn Raffelberg wurde 1910 eröffnet und ist damit eine der ältesten Sportstätten der Stadt.
Prinzessin Louise von Mecklenburg Strelitz, die spätere Königin von Preußen, besuchte in ihrer Kindheit Ende des 17. Jahrhunderts mehrmals Mülheim. Ihre Großmutter, Landgräfin Marie Luise Albertine, hatte das Schloss Broich von ihrem Vater geerbt.
1840 hatte Mülheim 22000 Einwohner, Ende 2009 waren 167.471
Roberto Ciuli, Leiter des Theaters an der Ruhr, schlug sich früher als Fernfahrer und Fabrikarbeiter durch.
13 Karnevalsvereine werben auf der städtischen Homepage für ihre Aktivitäten in Sachen Frohsinn.
Der BV Mülheim war zwischen 1968 und 1980 13 Mal in Folge Deutscher Mannschaftsmeister im Badminton.
Der Flughafen Essen-Mülheim war in den 1930er Jahren zentraler Landeplatz des gesamten rheinisch-westfälischen Industriegebietes. Damit war er in dieser Zeit einer der bedeutendsten deutschen Flughäfen, weit vor dem Flughafen Düsseldorf, der von Mülheim aus verwaltet wurde.
NRW-Ministerin Barbara Steffens (Grüne) ist aus Mülheim.
Helge Schneider wurde in Mülheim geboren.
Wie bei der Produktivität schafft Mülheim auch bei der Kaufkraft, also dem frei verfügbaren Einkommen, pro Einwohner den Sprung unter die besten fünf des Landes.
Bis 2001 war Mülheim einzige Stadt in Deutschland ohne Freiwillige Feuerwehr.
Einen einmaligen Mannschaftsrekord brachten die Handballerinnen des Rasensportvereins Mülheim zwischen 1980 und 2000 zustande. Sie sind die einzige Mannschaft im Deutschen Handballbund, deren Mitglieder 20 Jahre von der Jugend bis zu den Senioren ohne Änderung ununterbrochen zusammen in einem Verein spielten.
Hans-Günter Bruns war, bevor er Rot-Weiß Oberhausen in die 2. Bundesliga führte, bis 2005 Trainer beim VfB Speldorf.
Das Mülheimer Verfahren ist eine weltweit anerkanntes Verfahren bei der Trinkwassergewinnung. Das Verfahren wurde 1974 von den Wasserwissenschaftlern der (RWW) im Wasserwerk Dohne entwickelt. (RWW)
Der Mellinghofer TV hat mal Feldhandball-Bundesliga gespielt.
Hans Höhborn machte Mülheim zur Großstadt. Als er am 13. April 1908 geboren wurde, war er der genau 100.000 Einwohner der Stadt. Die Stadtverordneten schenkten ihm damals 300 Mark zur Geburt.
Die Hochschule Ruhr West nahm ihren Betrieb 2009 mit 80 Studenten auf.
Am 9. Mai 1927 wurde Showmaster Wim Tölke (Der große Preis) in Speldorf geboren. In seinen Memoiren „Stars, Kollegen und Ganoven“ hat Wim Thoelke auch seine Kindheit in Mülheim gewürdigt. Diese ersten Lebensjahre hat er sein ganzes Leben lang als glückliche Zeit in Erinnerung behalten.
Wilhelm Knabe (er ist auch heute noch in der Politik in Mülheim aktiv) gehörte Ende der 70er-Jahre zu den Gründern der Grünen.
Stephanie Überall, die eine Hälfte des Comedy-Duos Missfits, wurde in Mülheim geboren.
Professor Karl Ziegler leitete von 1943 bis 1969 als Direktor das Kaiser-Wilhelm-Institut (später: Max-Planck-Institut) für Kohlenforschung in Mülheim. 1963 erhielt er für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Polymere den Chemie-Nobelpreis. Er war Ehrenbürger der Stadt und Ehrenhäuptling der Sioux-Indianer
192.937 Einwohner hatte Mülheim 1972. Das ist bis heute der Rekordstand.
Im Juli 2004 gab die Erde unter der Einfahrt eines Hauses an der Mühlenstraße nach. Die Stadt verklagte den Baukonzern Bilfinger Berger (erfolglos) auf 855.000 Euro Schadenersatz – damit handelte es sich um den wohl teuersten Tagesbruch in der Geschichte der BRD
Der Maler, Graphiker, Bildhauer und Nobelpreisträger Otto Pankok wurde in Mülheim geboren. Nach ihm ist ein Gymnasium benannt.
1844 wird mit der Kettenbrücke die erste Brücke über die Ruhr gebaut. Damit verlor die Schollsche Fähre, bis dahin einzige Verbindung über den Fluss ihre Bedeutung.
1992 fand in Mülheim die Landesgartenschau statt, der MüGA-Park in Broich wird heute als Stadtgarten genutzt.
Bis ins Jahr 800 nach Christus lassen sich Mülheimer Spuren zurückverfolgen. Damals wurde der Ort Heißen (Hessi) erstmals im Zusammenhang mit Rodungen erwähnt.
Der Name des Mülheimer Süßigkeiten-Herstellers Wissol leitet sich vom Gründer Wilhelm Schmitz-Scholl ab.
Fußballer Willi Landgraf, für Alemannia Aachen Rekordspieler der 2. Bundesliga, stammt aus Mülheim.
70 Prozent der Innenstadt wurden bei einem Luftangriff der Alliierten im zweiten Weltkrieg in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni 1943 zerstört.
Helge Schneider drehte zwei Filme in Mülheim. 00Schneider und Praxis Dr. Hasenbein, letzterer in Karges Loch auf dem Areal der 1994 geräumten Wrexham Barracks der Britischen Rheinarmee.
Künstler Christoph Schlingensief wuchs in Mülheim auf und erhielt 1987 den Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft der Stadt Mülheim.
Co-Regie bei 00Schneider führte Christoph Schlingensief. Ein Mülheimer Co-Produkt also.
1808 entsteht die Munizipalität Mülheim. Das Gemeindegebiet umfasst die aufgelösten Herrschaften Broich und Styrum. Zum ersten Mal in der Geschichte ist Mülheim damit eine selbständige Gemeinde, zumindest nach französischem Recht.
1846 erhält Mülheim auch nach Preußischem Recht die Stadtrechte.
Der 1. FC Mülheim-Styrum machte in den 70-er Jahren von sich reden. Der Fußballklub spielte erst von 1972 – 74 in der Regionalliga-West und dann bis 1976 sogar in der 2. Bundesliga. Nach dem Absturz kamen finanzielle Probleme, der Klub stieg bis in Kreisliga-A ab.
Eine Tierpatenschaft im Tiergehege Witthausbusch kostet für eine Schaf-Familie pro Jahr 160 Euro.
Die erste Straßenbahn in Mülheim nahm am 9. Juli 1897 ihren Betrieb auf und befuhr die Strecke Kahlenberg - Rathausmarkt - Styrum – Oberhausen sowie die Strecke Rathausmarkt - Körnerstraße.
Die erste Mülheimer Tageszeitung erschien 1873 im Verlag Julius Wecker. Die „Mülheimer Zeitung“ erscheint insgesamt 72 Jahre lang bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs.
Mülheim wurde als 34. NRW-Stadt ins Netzwerk filmfreundlicher Städte aufgenommen.
Elisabeth Zollhofer war die erste Patientin des Mülheimer Krankenhauses. Sie wurde am 19. März 1850 eingeliefert und nach 37 Tagen geheilt entlassen. Welche Krankheit sie hatte ist nicht bekannt, sie zahlte aber drei Taler und zwölf Silbergroschen.
1953 wird die IG Jazz gegründet. Helmut Schlitt, Friedrich Karl Feldmann, Fritz Busse und Walter Schmitz beeinflussen die Mülheimer Jazz-Szene nachhaltig.
Theodor Eckert vom Mülheimer Stemm- und Ringclub war 1906 der erste Deutsche Ringmeister und Weltmeister 1905.
Das Schloss Broich in Mülheim ist der am besten erhaltene frühmittelalterliche Wehrbau aus der Karolinger-Zeit nördlich der Alpen.
Laut einer historischen Rechnung kosteten 1893 143 Liter Bier der Brauerei Heinrich Mann in Mülheim 19 Mark und 31 Pfennige.
1910 wurde der Kreis Mülheim aufgelöst. Ober-Dümpten, Heißen, Winkhausen und Fulerum werden nach Mülheim eingemeindet, Nieder-Dümpten, Nord-Styrum und Altstaden an die Stadt Oberhausen übergeben.
Matias Stinnes wurde 1910 in Mülheim geboren und startete 1964 bei den Olympischen Winterspielen für Argentinien. Mit 53 Jahren war er der älteste Rennrodler, der je bei Olympia gestartet ist.
Als die Stadthalle 1957 wiedereröffnet wurde, war Bundespräsident Theodor Heuss anwesend.
MH unterhält sechs Städtepartnerschaften: Zum Istanbuler Stadtteil Beykoz, zu Darlington (GB), Tours (FRA), Kouvola (bis zu einer Strukturreform in Finnland 2009: Kuusanskoski) (FIN), Opoloe (POL) und Kfar Saba (ISR).
Der RGV 1869/1895 Mülheim nimmt für sich in Anspruch, ältester Rassegeflügelzuchtverein des Ruhrgebietes zu sein.
Mit der kommunalen Gebietsreform von 1976 erhält MH das Dorf Mintard und einen Teil von Breitscheid.
Der Mülheimer Sergej Stanjokovksi drehte die mazedonische Tragikkomödie „Kontakt“ nach dem Drehbuch von Gordan Mihic (Schwarze Katze, weißer Kater).
Wilhelm Diederichs war nach dem 2. Weltkrieg der erste demokratisch gewählte Bürgermeister in Mülheim. Er wurde vorgeschlagen von CDU und SPD.
Mülheim hat ein aktives Vereinsleben - einschließlich Deutscher Erfinderverband und Verein der Balkanägypter in Westeuropa.
Der Deutsche Regisseur Werner Nekes lebt in Mülheim und hat dort eine der bedeutendsten Filmsammlungen des Landes. Unter anderem zwei der legendären Sachsenwaldpornos aus der Nazi-Zeit.
Bis 1994 war Mülheim Garnisonsstadt. Dann zog die Britische Armee nach 48 Jahren ab. Die Wrexham Barracks stehen seitdem unter Denkmalschutz und werden in Wohnungen umgebaut.
Im Frühjahr 2010 hielt wochenlang eine kleine giftige Monokelkobra die Stadt in Atem. Sie war aus einer Dachgeschosswohnung ausgebüxt. Am Ende war die Kobra tot und Mülheim wegen der 50.000 Euro teuren Suchaktion wieder ein Stückchen ärmer.
In Mülheim gibt es 96 Kinderspielplätze.
Der Sohn italienischer Gastarbeiter Giorgio Basile wuchs in Mülheim auf. Als Erwachsener wurde er zum Mafiakiller "Engelsgesicht". Er soll mindestens 30 Menschen auf dem Gewissen haben. 1998 schnappte ihn die Polizei. Als Kronzeuge packte er später gegen die früheren Komplizen aus. Inzwischen lebt er wieder als freier Mann an einem geheimen Ort.
"Hammeleck" ist nicht etwa die Bezeichnung für den Ort, wo sich männliche kastrierte Schafe hinstellen, um sich zu schämen, sondern der Name für eine cremige Kartoffelsuppe auf Mölmsch-Platt.
Der 1. AFC Mülheim Shamrocks ist ein Damen-Football-Verein. Die erste Mannschaft spielt in der Bundesliga. Ihr Spruch: "Keine Angst. Die wollen doch nur spielen."
Graupen, Trockenobst, Reis, Mettwurst und Salz sind die Zutaten für das Mölmsche Graupensuppen-Rezept "Jan em Ssacke" (Jan im Sack)
2009 hat der Mülheimer Verein "Pro Altstadt" die größte, herzförmige Erdbeertorte geschaffen, die die Welt je gesehen hat. Sie hatte eine Gesamtfläche von 34 Quadratmetern.
Wer versonnen vor sich hin stiert, wird dank Mülheim aus den Träumen gerissen: mit dem Spruch "Styrum - umsteigen!"
Mülheim hat sogar seine eigene Stadtpraline - sie schmeckt nach Nougat und Vanille.
2010 hat Mülheim seinen Knöllchen-Rekord gebrochen. Rund 60.000 Falschparker verwarnte das städtische Ordnungsamt. Im Vorjahr waren es rund 45.000 gewesen.