Mülheim. Drei junge Männer haben in einer Mülheimer Straßenbahn vier Frauen mit ausländerfeindlichen Parolen beleidigt und den “Hitlergruß“ gezeigt. Als die Frauen aus der Bahn ausstiegen, versammelten sich an der Haltestelle etliche Menschen, die sich solidarisierten. Die zum Teil alkoholisierten Pöbler kamen ins Gewahrsam, der Staatsschutz ermittelt.

Großes Polizeiaufgebot am Samstagabend auf der Oberhausener Straße in Mülheim-Styrum: An der Haltestelle der Straßenbahn 112 vor der Willy-Brandt-Schule hatte sich kurz vor 21.30 Uhr ein Menschenauflauf von 50 bis 70 Personen gebildet, die sich teilweise aggressiv verhielten. Die Polizei war mit mehreren Streifenwagen vor Ort, darunter waren auch Kräfte aus Oberhausen und Düsseldorf.

Mitfahrer in der Bahn zeigten Zivilcourage

Zuvor hatten drei junge Männer (22, 23, 27), die mit einer Frau (23) und zwei Hunden in der 112 unterwegs waren, gegen 21.10 Uhr vier Mülheimerinnen mit Migrationshintergrund, die ebenfalls in der Bahn mitfuhren, beleidigt. Laut Polizei fielen ausländerfeindliche Schmähungen, außerdem wurde den vier Frauen der "Hitlergruß" gezeigt. Die Pöbeleien mit rechtsextremem Hintergrund nahmen andere Fahrgäste nicht einfach so hin: Ein Teil der Mitfahrenden empörte sich und zeigte sich mit den Frauen solidarisch.

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Als die vier Frauen im Alter von 21, 39, 42 und 52 Jahren an der Haltestelle vor der Willy-Brandt-Schule ausgestiegen waren, bildete sich dort ein großer Menschenauflauf von Beteiligten, Zeugen und Schaulustigen, die sich über die verbalen Angriffe der vier aufregten. Die aggressiven Pöbler blieben laut Polizei zunächst in der Bahn sitzen, stiegen dann aber aus, als die Polizei sie dazu aufforderte. Den teils aggressiven Schaulustigen, mit der Zeit kamen immer mehr Schaulustige an die Haltestelle, erteilten die Polizisten Platzverweise. Es blieb aber, so Polizeisprecherin Tanja Hagelüken bei verbalen Auseinandersetzungen.

Zwei der aggressiven Pöbler kamen ins Gewahrsam

Nachdem sich die Beamten von den Zeugen hatten schildern lassen, was in der Bahn vorgefallen war, nahmen die Polizisten die drei alkoholisierten jungen Männer mit den beiden Hunden, sie kommen bis auf den Ältesten alle aus Mülheim, mit auf die Wache. Die junge Mülheimerin, die sich aus den Schmähungen herausgehalten haben soll, durfte zuvor gehen.

Der 23-jährige Mülheimer und der 27 Jahre alte Oberhausener verbrachten die Nacht schließlich in einer Gewahrsamszelle des Polizeipräsidiums. Der Staatsschutz hat nun die weiteren Ermittlungen aufgenommen.