Mülheim. .
Leben Totgesagte tatsächlich länger? Nach dem Aus durch die Bezirksregierung setzen sich das Bündnis für Bildung, aber auch SPD und Wir-Linke für den weiteren Erhalt des Schulstandortes Eppinghofen ein. Die Bürgerinitiative, die im vergangenen Jahr noch den Bürgerentscheid für die Hauptschule gewonnen hatte, macht sich nun für eine Gesamtschule dort stark. „Das war ein einstimmiges Ergebnis innerhalb des Bündnisses“, sagt deren Sprecher Richard Grohsmann.
Bereits in der nächsten Sitzung des Bildungsausschusses Ende April will das Bündnis die Forderung der Politik vortragen. „Uns schwebt dabei als Vorbild der Stadtteil Styrum vor“, sagt Grohsmann, „die Errichtung der Gesamtschule hat sich dort auf den gesamten Stadtteil positiv ausgewirkt.“ Und: Angesichts von jährlich rund 100 Schülern, die bei den Anmeldungen an den drei bestehenden Gesamtschulen nicht berücksichtigt werden können, hält das Bürgerbündnis ein weiteres Angebot in dieser Schulform für dringend erforderlich. Starke Unterstützung erhält es von der Fraktion Wir-Linke.
SPD hält Gesamtschule für unrealistisch
Auch die SPD hat diesen Schulstandort noch längst nicht aufgegeben, auch wenn zuletzt nur 15 Anmeldungen an der noch bestehenden Hauptschule zustande kamen. An diesem Wochenende treffen sich Partei und Fraktion zu einer Tagung, auf der insbesondere die Schulfrage erörtert wird. „Eine Gesamtschule halten wir allerdings für eine unrealistische Lösung. Es wären vier Eingangsklassen erforderlich, dazu reichen die baulichen Kapazitäten nicht aus“, sagt Fraktionsgeschäftsführer Claus Schindler. Allerdings denke die SPD über eine Kooperation mit anderen Schulen nach, wobei Eppinghofen dann ein Teilstandort werden könnte. Das Schulgesetz, so Schindler, biete da viele Möglichkeiten von Zusammenarbeit – mit unterschiedlichen Schulformen. Dabei müssten natürlich mögliche Partner mitspielen – und eine politische Mehrheit im Rat, betont Schindler. Zumindest eine weitere Gesamtschule wird da skeptisch betrachtet.
Tim Giesbert (Grüne) äußerte schulrechtliche Bedenken und hält eine Neugründung nicht für machbar. Die Vorsitzende des Bildungsausschusses, Meike Ostermann (FDP), meint: „Das geben die Anmeldezahlen nicht her.“ Sie verweist zudem darauf, dass weder das marode Schulgebäude an der Bruchstraße noch die Fläche dafür geeignet seien. Eine weitere Gesamt- oder weiterführende Schule in Stadtmitte bedeutet für Wolfgang Michels (CDU) nur eines: „Dann können wir die Gesamtschule in Saarn, die weniger stark nachgefragt ist, gleich dicht machen.“