Mülheim. .

„Es ist alles kaputt bei uns, seit Jahren schon“, klagt einer der Schüler, hält das gemalte Plakat hoch und zählt auf: Fenster undicht, Risse in den Wänden, die Heizung funktioniert an manchen Tagen nicht, Türen schließen nicht und die Böden seien auch schäbig. Alltag an der Hauptschule in Eppinghofen, deren Fortbestand durch einen Bürgerentscheid im Frühjahr gesichert wurde und die nun fragt: Wann wird unsere Schule endlich saniert? Eine „normale intakte Schule“ wünschen sich die Schüler, keinen Luxusbau. Die Frage richten sie an Politik und Stadtverwaltung.

Erneut keine Sanierung bedeutet aus Sicht des Bündnisses für Bildung, das den Bürgerentscheid vorangetrieben hatte, eine Missachtung des Bürgerwillens, so Richard Grohsmann, Sprecher des Bündnisses. Die Stadt war nicht untätig, wie der Leiter des Immobilien-Service, Frank Buchwald, betont. Der Schulstandort sei eingehend untersucht worden, am Ende stand fest: Rund elf Millionen müssten in den nächsten Jahren investiert werden, um alle Mängel zu beheben. Das Geld hat der Kämmerer im Haushalt vorgesehen. Doch sein Haushalt hat ohne politische Mehrheit und Genehmigung durch die Bezirksregierung keinen Wert. So lange es da keine eindeutige Klarheit gebe, dürfe die Stadt dort nicht anfangen zu bauen.

Für die Schule mag das bitter sein, doch stadtweit gibt es jede Menge bauliche Sorgen an Schulen. Allein an den Grundschulen müssen kurzfristig Entscheidungen über Um- und Erweiterungsbauten beziehungsweise Verlagerungen getroffen werden, deren Kosten in die Millionen gehen. „Zielgerichtete Investitionen“ fordert daher die CDU und dahinter steckt auch der alte Streit: Soll die Stadt in Eppinghofen so viel Geld in einen Schulstandort investieren, dessen Zukunft angesichts zu geringer Schülerzahlen unsicher ist?

Proteste fortsetzen

Die SPD meint eindeutig ja, und sähe in Eppinghofen gerne eine stark berufsorientierte Sekundarschule, was die Stadt prüfen sollte. Geprüft wird nun auch, aber nicht nur für den Schulstandort Eppinghofen, sondern stadtweit. Das sei ein Muss, wie der Schuldezernent betont. „Wenn wir Aussicht auf Genehmigung einer Sekundarschule haben wollen, müssen wir für die gesamte Stadt eine Bedarfsanalyse darlegen.“ Schülerzahlen, Prognosen, Elternwünsche, Auswirkungen auf andere Schulsysteme – das alles wird dabei zu untersuchen sein.

Das Bündnis für Bildung will die Proteste fortsetzen und fordert zudem die Erstellung eines neuen Bildungsentwicklungsplanes für Mülheim, in dem die Eppinghofer Schule als gesichert hervorgeht.