Eppinghofen.

Im anhaltenden Konflikt um die Max-Kölges-Schule unternimmt die Ratsfraktion WIR-Linke nun als erste einen Vorstoß gegen die Entscheidung der Bezirksregierung: Sie legte „Widerspruch“ gegen die am 21. März ergangene Empfehlung aus Düsseldorf ein, für das kommende Schuljahr dort keine Kinder mehr anzunehmen und die Hauptschule an der Bruchstraße per Ratsbeschluss sukzessive aufzulösen.

Die Fraktion argumentiert zum einen mit dem erfolgreichen Bürgerentscheid für den Erhalt des Schulstandortes vom 22. April vergangenen Jahres, der für den Rat der Stadt Mülheim gemäß § 26 Abs. 8 der Gemeindeordnung NRW „eine Bindefrist bis zum Ablauf des 21. April 2014 entfaltet“.

Außerdem bezieht man sich auf die Anmeldezahlen zum nächsten Schuljahr: Dass nur 16 Kinder gemeldet wurden, sei nicht Folge der demografischen Entwicklung. Sondern: Politik und Verwaltung hätten die Max-Kölges-Schule „als Auslaufmodell diskreditiert“. Dabei bestünde in Eppinghofen Bedarf an drei Parallelklassen einer weiterführenden Schule. Wenn schrittweise die Inklusion in allen Schulen umgesetzt wird, mit zwangläufig kleineren Klassen, würden es noch mehr.

Schließlich sei der Schulstandort Eppinghofen auch deshalb „zwingend erforderlich“, weil er für viele Kinder aus finanzschwachen Familien ohne Schokoticket erreichbar sei. Man fürchte, dass „bei Auflösung der Max-Kölges-Schule die Zahl der sogenannten Schulschwänzer im Bereich Stadtmitte/Eppinghofen sprunghaft ansteigen wird“.

WIR-Linke fordert daher die Düsseldorfer Bezirksregierung auf, ihre Entscheidung „wohlwollend zu überdenken“ und eine Terminverlängerung für Nachmeldungen bis 31. Mai zu erteilen. Fraktionssprecher Achim Fänger räumt allerdings ein, dass ihr fünfseitiges Schreiben nur als Plädoyer zu verstehen ist, ohne rechtliche Wirkung. „Die einzigen Betroffenen, die sofort zum Verwaltungsgericht gehen könnten, sind die Eltern, die ihre Kinder dort neu angemeldet haben.“ WIR-Linke behält sich aber juristische Schritte vor, falls ein neuer Ratsbeschluss ergeht. Man tritt für eine Gesamtschule in Eppinghofen ein. „Ob dies politisch umsetzbar ist“, so Fänger, „hängt letztlich von der MBI ab.“

Im Bündnis für Bildung (BfB), treibende Kraft hinter dem Bürgerentscheid, ist das weitere Vorgehen dagegen noch umstritten. Sprecher Richard Grohsmann berichtet: „Es gab beim letzten Treffen lange Diskussionen darüber, wie es weitergehen soll.“ Am kommenden Donnerstag will man erneut beraten und entscheiden. „Auf jeden Fall geben wir nicht auf.“