Mülheim. .
Mit Opernarien haben Simone, Alexandra und Chiara eigentlich nichts am Hut. Trotzdem tanzen die Zwölfjährigen nach Schulschluss zu den Klängen Camille Saint Saens den Cancan – und das mit Begeisterung. Die Schülerinnen sind drei von über 100 Kindern aus dem Ruhrgebiet, die an der ersten Kinder Oper Ruhr teilnehmen. Am 13. und 14. April ist das Stück „Karneval der Tiere – mal ganz anders“ in der Stadthalle zu sehen.
Projekt soll weiter wachsen
Das Projekt ist darauf angelegt, weiter zu wachsen. „Die Kinderoper soll ein musikalischer Dialog der Ruhrgebietsstädte werden“, sagt Ingrid Amelung, Lehrerin der Realschule Stadtmitte. Mit ihrem Konzept möchte sie vor allem Kindern aus sozial schwachen Familien den Zugang zur klassischen Musik ebnen. „Wir spielen mit Kindern aus verschiedenen Ruhrgebietsstädten für Kinder in verschiedenen Städten – das unterscheidet uns von anderen Kinderopern“, sagt die Musik- und Kunstlehrerin.
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Gesang-, Tanz- und Orchestergruppen
Im ersten Anlauf machen 72 der über 100 Kinder aus Mülheim mit, sie besuchen die Martin von Tours Grundschule, die Hölterschule, die Gustav-Heinemann-, die Otto-Pankok-Schule oder eben die Realschule Stadtmitte. „Bei weiteren Projekten sollen immer andere Städte hinzu kommen.“ Jeden Montag und jeden Dienstag probt Ingrid Amelung mit den Kindern, die zwischen 8 und 14 Jahre alt sind, in der Aula der Realschule. Es gibt Tanz-, Gesang- und Orchestergruppen, dabei wird Modernes mit Klassik kombiniert – Breakdance und Violinenklänge. Erst am Ende der Proben werden alle Gruppen zu einem Ganzen zusammengeführt. Das Westfälische Jugendkammerorchester aus Schwerte steuert die Musik dazu bei. „Das wird ganz schön voll“, sagen die Schülerinnen.
"Lampenfieber gehört ja dazu"
Simone (12), Alexandra (12) und Chiara (12) sind schon aufgeregt, wenn sie an den Auftritt denken. „Da hat man schon Herzklopfen – aber Lampenfieber gehört ja dazu.“ Dafür sei es am Ende umso schöner, „wenn man Applaus vom Publikum bekommt“. Allein für die Kostüme lohne es sich schon, mitzumachen. Die Mädchen schlüpfen in aufwendig genähte Kleider und tanzen den Cancan. „Die Kleider sind das Beste“, finden Alexandra und Chiara und drehen sich wie zum Beweis im Kreis.
Schließlich proben die Kinder nach Schulschluss. „Heute hatte ich neun Stunden und danach noch Proben, das ist schon anstrengend, macht aber auch Spaß“, erklärt Alexandra. Wie die ganze Geschichte des „Karneval der Tiere“ geht, haben sie noch nicht herausgefunden. Das große Ganze entdecken sie am Ende, wenn alle Beteiligten zusammen kommen. Nur so viel sei verraten: Es geht um ein Mädchen, Lisa, die verstehen möchte, was Tiere und Musik miteinander zu tun haben.