Mülheim. . Tapetenreste und Renovierungsabfälle landen im Naturschutzgebiet, Bauschutt auf dem Acker: Allein in den letzten sieben Tagen wurden im Umweltamt 52 Fälle von wilden Müllablagerungen registriert. Die Kosten für die Beseitigung der Müllkippen trägt die Stadt.

„Wilde Müllablagerungen liegen derzeit leider im Trend“, beklagt die Stadtverwaltung. In den letzten sieben Tagen wurden dem Umweltamt 52 Fälle von wilden Müllkippen gemeldet; allein am vergangenen Freitag waren es schon 14 Fälle.

Nachdem sich mehrere Spaziergänger in der letzten Woche über Tapetenabfälle im Naturschutzgebiet unterhalb des Aubergs geärgert hatten, wurden nun erneut „Renovierungsabfälle“ ganz in der Nähe des ersten Fundortes gemeldet.

„Nahe der Gaststätte Staader Loch haben wir bei einem Ortstermin rund dreieinhalb Kubikmeter Fliesen und gefüllte blaue Säcke gefunden – unfassbar“, berichtet Stadtsprecher Volker Wiebels. Auch hier muss nun die Mülheimer Entsorgungsgesellschaft MEG – gegen Kostenerstattung – die ordnungsgemäße Entsorgung vornehmen.

Im Jahr 2012 musste die Stadtverwaltung rund 12.500 € extra an Entsorgungskosten für wilde Müllkippen aufbringen. „Geld, das an anderer Stelle vielleicht fehlt“, so Volker Wiebels. Der „Topf“ für die Beseitigung von wilden Müllkippen für das Jahr 2013 beträgt 40.000 €.

Bauschutt auf dem Acker abgeladen

Die Stadt fürchtet nach den vergangenen Wochen, dass sie dieses Geld komplett verbrauchen wird. Sie bittet alle Bürger, wilde Müllkippen und Auffälligkeiten an die Bürgeragentur zu melden: 455-1644. Sollte jemand beim Abkippen von Müll erwischt werden, so ist das ein Fall für die Polizei. „Es handelt sich hier um Umweltkriminalität“, betont Wiebels.

Die MEG hat längst eine deutliche Steigerung bei den gemeldeten illegalen Ablagerungen festgestellt. Im Jahr 2010 waren es 350, im Jahr 2011 schon 441 und in 2012 kam man bereits auf 580 illegale Müllablagerungen im Stadtgebiet, die auf Stadtkosten entsorgt werden mussten.

Doch auch vor privaten Grundstücken machen Umweltsünder nicht halt. Am Mittwoch meldete ein Landwirt von der Hansbergstraße der Stadt, dass er eine ganze Lkw-Ladung mit Bauschutt auf seinem Acker entdeckt habe. Als Grundstückseigentümer ist er allerdings selbst in der Pflicht, muss die Entsorgung veranlassen und auch bezahlen, sagte Volker Wiebels. „Es bleibt auch in diesem Fall nur eine Anzeige gegen unbekannt.“