Den täglich im Haushalt anfallenden Müll zu trennen in Verpackungsmüll, Restmüll, Papier, Glas dürfte bei den meisten automatisch erfolgen. Dennoch gibt es gerade im Bereich der Gelben Tonne eine sogenannte „Fehlwurfquote“. Soll heißen: Weil die Bürger einwerfen, was dort nicht hineingehört, kann später nicht der ganze Inhalt dem Recycling zugeführt werden.
Was am meisten fälschlicherweise, aber wahrscheinlich besten Gewissens, in die Gelbe Tonne geworfen wird, sind die „stoffgleichen Nichtverpackungen“, wie die Abfallexperten sagen. Denn nicht jeder Plastikabfall darf in die Gelbe Tonne, die ausschließlich Leichtverpackungen aus Kunststoff, Alu, Weißblech und Verbundmaterialien (Tetrapaks) vorbehalten ist. Plastikteile wie etwa ein altes Bobbycar gehören in den Restmüll. Auch Papier, Elektroaltgeräte landen oft in der Gelben Tonne, müssen aber ebenso wie Textilien, Glas, Schuhe, Holz, CDs später wieder aussortiert werden. Seit 2008 ist die MEG für Aufstellung und Leerung der Gelben Tonnen zuständig, der Inhalt wird von den vom DSD (Duales System Deutschland, Grüner Punkt) beauftragten Sortierern abgeholt. „Die Qualität vom Inhalt der Gelben Tonnen wurde bisher von den Sortierern nicht beanstandet“, sagt MEG-Geschäftsführer Jürgen Jeppel.
Die Fehlwurfquote in Mülheim liege insgesamt „im Bundesdurchschnitt von Großstädten, die ein Abfuhrsystem mit Tonnen haben“, weiß Jeppel. Das sei nicht so auffällig, dass Grund für eine flächendeckende Kontrolle vorliege. Vereinzelt komme es aber vor, dass Bürger Abfälle wie Bauschutt verbotenerweise über die „Gelbe“ entsorgen wollen. „Wenn uns so etwas auffällt, bleibt die Tonne eben stehen, und es muss nachsortiert werden“, betont Andreas Jung, der Leiter der MEG-Logistik. Die Fehlerquote ist in kleinen Kommunen und vor allem da, wo mit „gelben Säcken“ entsorgt wird, geringer, wissen die Abfallexperten. Was möglicherweise daran liegt, dass dort die soziale Kontrolle höher ist.
5400 t „gelber“ Müll werden im Schnitt in Mülheim jährlich entsorgt, dazu 44 500 t Restmüll. In Mülheim stehen 35 000 Restmülltonnen und 30 000 Gelbe Tonnen. Da für letztere keine Gebühren anfallen, kann der Bürger durch das Sortieren Kosten sparen, weil er möglicherweise mit einer kleineren Restmülltonne auskommt.