Mülheim. Vor einer Woche setzte eine 15-Jährige ihr Neugeborenes in Mülheim aus. Das Baby wurde gefunden und kam ins Krankenhaus. Es schwebte in Lebensgefahr. Nun will die Stadt Mülheim den Säugling in seine Familie zurückgeben. Der Kommunale Soziale Dienst soll weiter die Amtsvormundschaft haben.
Das Baby, das in Mülheim ausgesetzt wurde, soll nach dem Wunsch der Stadt wieder in die Familie zurückgegeben werden. Das neugeborene Mädchen war offenbar von seiner 15-jährigen Mutter am Mittwoch vor einer Woche auf einer Straße in Mülheim ausgesetzt worden.
Eine Anwohnerin wurde durch leises Wimmern auf das Baby aufmerksam. Der Säugling muss ins Krankenhaus gebracht werden und befand sich in Lebensgefahr.Mittlerweile sei der Gesundheitszustand des Babys wieder stabil, teilte die Stadt Mülheim am Mittwoch mit. Noch ist das kleine Mädchen in stationärer Behandlung.
Der Kommunale Soziale Dienst der Stadtverwaltung hat per Gesetz die Amtsvormundschaft inne, bis die Mutter 18 Jahre alt ist. Und dieser Dienst wünscht sich für das kleine Mädchen, dass es in der Familie der jungen Mutter aufwachsen kann. Nach intensiven Beratungen mit eingeschalteten Experten und entsprechenden Gesprächen mit der Familie der Mutter strebt die Stadt nun eine Familienzusammenführung an.
Die Stadt will die Familie nicht alleine lassen
Dies sei das Beste für das kleine Mädchen; alle Gespräche mit der Familie würden für die Stadt den Schluss zulassen, dass das Baby am besten in der stabilen Familie aufwachsen könne, erklärt Volker Wiebels, Pressesprecher der Stadt Mülheim. Die junge Mutter wohne bei ihren Eltern, mit denen die Stadt in engem Kontakt stehe.
Das bedeutet aber nicht, dass das ausgesetzte Baby einfach so der Familie "überreicht" wird. Die Stadt will sich weiterhin kümmern: „Wir lassen weder das Baby noch die Kindesmutter oder ihre Eltern mit der Aufgabe der Erziehung der Kleinen alleine", erklärt Martina Wilinski vom Kommunalen Sozialen Dienst.
Die Stadt werde das kleine Mädchen, das von eine Anwohnerin gefunden worden war, und seine Familie intensiv begleiten und betreuen. „Hier kommen uns unsere engmaschigen Beratungs- und Betreuungsmöglichkeiten zu Gute“, erläutert Wilinski. Es gehe jetzt vordringlich darum, für die gesamte Familie Ruhe einkehren zu lassen. „Hierzu geben wir jedwede Hilfestellung“, so Wilinski.