Mülheim. Der Zustand des ausgesetzten Babys in Mülheim hat sich seit Mittwochnachmittag weiter verschlechtert. Die Lage sei “weiterhin kritisch“, bestätigte ein Polizeisprecher am Morgen. Das Jugendamt der Stadt hat die Vormundschaft übernommen.
Das Neugeborene, das in der Nacht zu Mittwoch in Mülheim ausgesetzt worden war, ist weiterhin in einem kritischen Zustand. Die Lage habe sich seit dem Nachmittag verschlechtert, berichtet die Polizei. Dem Baby gehe es "eher schlecht als gut". Das Kind war unfachmännisch entbunden worden und stark unterkühlt.
Nach ersten Erkenntnissen hatte ein junges Mädchen das Kind heimlich zur Welt gebracht und auf die Straße gelegt. Die Polizei konnte die Mutter ermitteln. Die Minderjährige wurde ebenfalls zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.
Eine Anwohnerin hatte am frühen Morgen ein Wimmern gehört und das Baby auf der Straße gefunden. Sie kümmerte sich um das Kind und alarmierte einen Notarzt.
"Kind in einer Kurzschlussreaktion ausgesetzt"
"Bisher deutet alles darauf hin, dass sich die junge Mutter in einer sehr verzweifelten Situation befunden hat und das Kind in einer Kurzschlussreaktion ausgesetzt hat", hatte die Polizei am Mittwochmorgen mitgeteilt.
Das Mülheimer Jugendamt hat die Vormundschaft für das neugeborene Mädchen übernommen. „Das Kind und die minderjährige Mutter werden nun von uns amtlich begleitet. Wenn es sich machen lässt, ist es immer gut, wenn ein Kind bei der Mutter bleiben kann", erklärte Stadtsprecher Volker Wiebels.