Mülheim.
Schule muss man erst einmal lernen. Weil längst nicht alle Kinder dabei von zu Hause aus unterstützt werden, hat der Stadtverband der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ein kleines Projekt in Styrum ins Leben gerufen.
Etwa 550 Euro stellte die Mülheimer GEW nach eigenen Angaben zur Verfügung, um eine Art wöchentliche Trainingsgruppe an der ev. Grundschule an der Zastrowstraße einzurichten. Diese lief von den Oster- bis zu den Sommerferien, betreut von einer Sozialpädagogin.
Acht Mädchen und Jungen aus der zweiten bis vierten Klasse machten mit, ausgewählt „nach Bedürftigkeit“, erklärt Kristin Graf-Hildebrandt, die als Lehrerin an der Schule und zugleich GEW-Mitglied das Projekt vermittelte. Angesprochen waren insbesondere Kinder aus anderen Kulturkreisen, denn sie hätten nicht selten „Schwierigkeiten, sich in das deutsche Schulsystem einzufinden“.
Sprachbarrieren überwinden
Erst recht, wenn sie die Sprache noch nicht beherrschen und die Eltern ihnen wenig dabei helfen können. Jeden Donnerstag drei Stunden lang, von 12 bis 15 Uhr, kam die Gruppe zusammen, aß zu Mittag, machte Hausaufgaben, studierte den Stundenplan und überlegte gemeinsam mit der Sozialpädagogin, welche Materialien für den nächsten Tag in den Tornister gepackt werden mussten.
Alltägliche Handgriffe, doch für Sieben- oder Achtjährige eine Herausforderung. „Manche Kinder müssen früh lernen, für sich selber zu sorgen“, weiß Kristin Graf-Hildebrand. Daher das Training. „Was hängen geblieben ist, muss sich nach den Ferien im Schulalltag zeigen.“
Hoffentlich genug, denn für eine Fortsetzung der Gruppe gibt es kein Geld mehr.