Mülheim. Der NRW-Minister Guntram Schneider besuchte Montag den Siemens-Standort Mülheim. Er gab sich entspannt. Vor allem die Ausbildungsbedingungen interessierten ihn. Das Gespräch mit den Azubis war für ihn anscheinend zu kurz.
Das Empfangskomitee von Siemens steht Montagnachmittag vor dem Ausbildungszentrum bereit. Hoher Besuch hat sich angekündigt. Mit leichter Verspätung trifft er ein: Guntram Schneider, Nordrhein-Westfalens Minister für Arbeit, Integration und Soziales. Hände werden geschüttelt, freundliche Worte ausgetauscht. Schneider gibt sich locker, immer zu einer Anekdote aus seinem eigenen Leben bereit. Die leichte Anspannung der Gastgeber wirkt dagegen unbegründet.
Das Unternehmen will sich vor dem Minister gut präsentieren. Stärken, wie das Kerngeschäft mit den Gas- und Dampfanlagen werden betont. Aber vor allem die „vorbildliche“ Arbeit mit den jungen Leuten – sprich den Auszubildenden und Studenten – wird Schneider dargeboten. Während der Power-Point-Präsentation im Seminarraum sind immer wieder leise Bemerkungen des Ministers zu hören: „Das ist klasse“, „Siemens ist ein Riese“.
Kurze Begegnung mit den Azubis
Guntram Schneider ist dem Unternehmen sichtlich zugetan. Er interessiere sich für diese Industrie, weil er selber aus diesem Bereich komme. Vor allem die Ausbildungssituation des Betriebs ist für ihn von Interesse. Ob Siemens auch mit den Bachelor Absolventen zufrieden sei? „Ja absolut. Das sind meist praxisorientierte Leute, die in ihrem Bereich schnell Fuß fassen“, antwortet Wilfried Ulm von Siemens. Die Programme, die das Unternehmen für „benachteiligte Schüler“ anbietet, werden von Schneider gelobt. Gleichwohl: Weniger als zehn Prozent der Auszubildenden seien Hauptschüler, so Wilfried Ulm.
Um das Bild für den Minister abzurunden, lädt Siemens ihn zu einer kurzen Begegnung mit Auszubildenden und Studenten ein. Die Jugendvertretung der Azubis steht an runden Tischen bereit, um eigens vorbereitete Fragen zu stellen. Bei dieser Begegnung blüht der Minister merklich auf. Vor den Studenten der dualen Studiengänge könne er nur „den Hut ziehen – auch wenn ich keinen aufhabe.“