Mülheim.. Der Erfolgskurs des Unternehmens scheint im größten Standort NRWs ungebrochen. Innerhalb von fünf Jahren konnte der Konzern seine Mitarbeiterzahl fast verdoppeln. Dank Großaufträgen - wie dem aus Saudi-Arabien - ist die Beständigkeit auch für die nächsten Jahre noch gesichert.

Der jüngste Großauftrag aus Saudi-Arabien für die Lieferung von sechs Dampfturbinen mitsamt kompletter Elektrik ist nur die vorerst letzte Erfolgsmeldung aus dem Siemens-Werk Mülheim. Der Konzern hat seinen hiesigen Standort, den ohnehin größten in NRW, zuletzt konsequent ausgebaut.

Allein von September bis Ende Dezember hat Siemens rund 300 neue Mitarbeiter eingestellt, quer durch „sämtliche Abteilungen, im Projektmanagement, in der Fertigung im Engineering“, wie Sprecherin Gerda Gottschick feststellt. Der Konzern beschäftigt in Mülheim nun 5000 Mitarbeiter. Vor fünf Jahren waren es nach dem Stellenabbau zum Start des Jahrtausends gerade einmal noch 3400.

Der Standort hat eine rasante Entwicklung genommen. Die neue Produktionshalle an der Rheinstraße (Hafen) ist laut Gottschick „voll im Betrieb“, nur ein paar kleinere Maschinen seien noch dorthin zu verlagern. An der Mellinghofer Straße bleiben Rotorblattfertigung und Ausbildungswerkstatt. Apropos: Betriebsrat Pietro Bazzoli ist froh, dass der Betrieb weiter „an den hohen Ausbildungszahlen festhält, über Bedarf ausbildet“. Unverändert gilt die Betriebsvereinbarung, dass alle Nachwuchskräfte übernommen werden, mindestens 50 % von ihnen mit unbefristeten Verträgen.

Großauftrag aus Saudi-Arabien

Der jüngste Großauftrag trudelte, wie gesagt, aus Saudi-Arabien ein. Dort soll mit vier Gigawatt Leistung eines der weltweit größten Gas- und Dampfturbinenkraftwerke gebaut werden. Es soll gut 10 % des Energiebedarfs von Saudi-Arabien decken. Trotz klimatisch schwieriger Bedingungen soll dank Ingenieurskunst von Siemens ein Wirkungsgrad von 52 % erreicht werden. Die Altanlagen in Saudi-Arabien erreichen laut Konzern im Schnitt nur 38 %.

Im Siemens-Jargon sprechen sowohl Betriebsrat als auch Konzernsprecher von einer „stabilen Auftragslage“. Doch betonen beide Seiten auch, dass sich das Marktumfeld schwieriger präsentiert. Die Energiewende sorge für Verunsicherung bei Kunden solange die Bundesregierung hierzu keinen Masterplan vorlege, der aufzeige, welche Rolle in Zukunft Kohle-, Gas- oder GuD-Kraftwerke spielen sollen, sagt Bazzoli. Darüber hinaus mache es die Finanzmarktkrise Kunden schwieriger, die Finanzierung von Großprojekten zu stemmen.

Siemens in alten Fotos

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Ehemaliges Siemens Gelände an der Bottroper Straße, Heute Staples Foto: Ulla Michels
Ehemaliges Siemens Gelände an der Bottroper Straße, Heute Staples Foto: Ulla Michels © WAZ | WAZ
Das einstige Siemens-Werk an der Bottroper Straße war einst der größte Arbeitgeber der Stadt.                                Repros: Ruhrkontrast / Peggy Mendel
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Siemens Experte Horst Burdeska (67)
 Foto: Ruhrkontrast / Peggy Mendel
Siemens Experte Horst Burdeska (67) Foto: Ruhrkontrast / Peggy Mendel © WAZ | WAZ
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