Mülheim. .

Den Tag der Liebenden lieben vor allem einige Einzelhandelsbranchen: Morgen ist Valentinstag, da klingeln längst nicht nur bei den Blumen- und Süßwarenhändlern die Kassen.

Dabei haben Blumen- und Süßwarenhandel den Valentinstag ­Ende der 1950er Jahre in Deutschland erst so richtig populär gemacht. Doch mittlerweile sind auch Parfümerieketten und Textilfirmen auf den Zug aufgesprungen: Wer sich liebt, sagt es schon lange nicht mehr nur durch die Blume. Und die Zeiten, in denen zum Valentinstag eine kleine Aufmerksamkeit zu maximal zehn Euro verschenkt wurde, sind ebenfalls vorbei. Es darf schon etwas (sehr viel) mehr sein.

Durchaus gute Parfüms werden zu diesem Anlass gekauft, berichtet Cornelia Hesselmann, Filialleiterin bei der Stadt-Parfümerie Pieper im Forum: „Manche Kunden geben ­einiges aus, um der oder dem Angebeteten was richtig Feines zu schenken.“ Dabei seien es nicht nur Männer, die speziell zum Valentinstag edle Düfte nachfragen, fast ebenso viele Frauen verwöhnen damit ihre Partner. „Am Tag nach dem 14. Februar, da kaufen eher noch schnell die Männer was ein“, sagt Hesselmann. Der Umsatz jedenfalls steige deutlich zum Valentinstag, immerhin bewerben die Parfümerie-Ketten den Tag der Liebenden und Verliebten auch massiv.

Abenteuerliche Vorstellungen von der Körbchengröße

Blumen, Pralinen, Parfüm – der moderne Mann greift nicht nur auf die Klassiker zurück und traut sich auch was. Susanne Horst, Filialleiterin des Unterwäsche- und Dessousspezialisten Hunkemöller im Rhein-Ruhr Zentrum, weiß aus ­Erfahrung: „Zum Valentinstag kaufen deutlich mehr Männer als sonst für ihre Frauen schöne Wäsche, „wenn auch manche mit abenteuerlichen Vorstellungen von der Körbchengröße ihrer Frau kommen.“

Ganz klassisch, nämlich die kleine Aufmerksamkeit, wird noch bei den Süßwarenspezialisten eingekauft – wie bei Hussel im Forum. „Kleinigkeiten für unter zehn Euro sind sehr beliebt“, sagt Maria Kappert, „Männer wie Frauen, ältere und jüngere, unsere Kundschaft ist bunt gemischt.“

Angefangen hatte es ja einst mit Blumen zum Valentinstag. „Es ist schwer einzuschätzen, wie das Geschäft in den nächsten Tagen laufen wird“, erklärt Barbara Buhle vom Blumenhandel Buhle, „in manchen Jahren waren wir abends ausverkauft, in anderen lief es gut, aber nicht überwältigend.“

Zum Muttertag und zu Weihnachten sei das Geschäft mit den Blumen konstanter und noch besser, sagt auch Petra Neitzel von Flora Ambiente, „der Valentinstag ist ­jedes Jahr anders.“