Mülheim. Die Liebe - das große Thema in der Literatur. Zum Valentinstag hat sich der Schauspieler, Komponist und Musiker Dean Luthmann schöne Texte ausgesucht. In seinem Kellertheater “affabile“ trug er sie vor.
Privat ist Dean Luthmann ein Alt -68er. Beruflich ist der 64-jährige Schauspieler; Komponist und Musiker, ein Enfant Terrible, ein Hans-Dampf in allen Gassen der Kulturszene. In seiner Kellerbühne, dem „Theater affabile“, unterhielt der Künstler nun mit Prosa, Lyrik und Songs zum Thema Liebe.
Literatur ist große Leidenschaft
Der Weg zum kleinen „Theater affabile“ an der Georgstraße ist eine kleine Herausforderung: Zunächst muss man durch die völlig verbaute Mülheimer Innenstadt an mehreren Baustellen und Umleitungen vorbei. Wenn man dann den kleinen Eingang gleich gegenüber dem Amtsgericht gefunden hat, geht es über den Hof des Jugendzentrums vorbei an Hausfassaden, die mit unzähligen wilden Graffiti übersät ist, dann die Kellertreppe hinunter . . .
. . . dort unten im Kellertheater ist es eng, sehr eng: Hier stapeln sich Requisiten, Kostüme, auseinandergebaute Bühnen hoch bis unter die niedrige Decke. Dazwischen sitzt irgendwo Dean Luthmann, Brille, Bart, Bauch, an seinem Pult und liest mit sonorer Stimme Texte, literarische Texte. Das liegt ihm. Literatur ist Luthmanns große Leidenschaft. Aus dieser Zuneigung hat der Ex-Berliner, der seit rund 20 Jahren in Mülheim lebt und arbeitet, eine ganze Veranstaltungsreihe gemacht: „Luthmanns Kalenderblätter“. Heute startet er mit dem Thema Nummer Eins, der Liebe in all ihren Variationen.
Texte voller Liebe
Luthmann ist der Vorleser. Wenn der Mann seine ausgewählten Texte rezitiert, auf Hochdeutsch natürlich, schlüpft er in andere Rollen, wechselt passend dazu die Stimme. Die Geschichte gibt die Stimmung vor.
Luthmann erzählt vom „Müller Farinello“ aus Rieti, eine italienische Liebesgeschichte von Franco Sacchetti. Es folgt „Mein heimlicher Valentinsservice“, eine skurrile Story aus der Feder der Britin Susan Elisabeth Phillips. Dann tischt der Vorleser „Das einsame Versprechen“ des Amerikaners William Somerset Maughan und „Taube Ohren“ von Helga Schubert auf. Dazwischen serviert Luthmann Liebessprüche von Busch und Kästner, Folk- und Bluessongs zur Gitarre oder Kabarettklassiker. Am Ende zahlen alle Gäste gerne ein „Austrittsgeld“. Eintritt hat Luthmann nicht verlangt. Er ist ein bescheidener Mann . . .