Essen. Zum Valentinstag am 14. Februar: Wir stellen einen Strauß aktueller Romane vor, die von leidenschaftlicher, romantischer, dramatischer Liebe erzählen. Als Geschenk zum Valentinstag eignen sie sich alle - es müssen ja nicht immer Rosen sein.

Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose: Aber wer sagt, dass immer Blumen als Symbolträger herhalten müssen? Verschenken Sie zum Valentinstag Ihr Herz doch einmal schwarz auf weiß – als Strauß mit romantischen Literaturblüten. Wir stellen die Liebesromanperlen des Frühjahrs vor.

Humorvoll

Liebe ist die Antwort. Liebe ist der Motor allen künstlerischen Seins; jedenfalls hat Erfolgs-Lyriker Fred Firneis erst durch die slowakische Fisch-Forscherin Mara den Weg aus der Schaffenskrise gefunden. Die Mara-Gedichte, die schreiben sich wie von selbst! Obschon Firneis nicht ganz klar ist, was die hübsche Dame mit dem niedlichen Akzent auf der Berghütte zu suchen hat, die ihm seine Verlegerin zur Erholung des Dichterhirns buchte . . . „Liebe unter Fischen“ (Deuticke, 208 S., 17,90 €) ist ein Literaturbetriebsroman um Manipulation, Lüge, Verrat – und enthält im Kern eine ehrliche Lovestory, die René Freund im Jodel-Showdown an der Berliner Siegessäule auflöst.

Liebe ist: auch dann wahr, wenn alles andere Schwindelei war.

Romantisch

Die Amerikanerin Ella ist Mutter und Ehefrau und glaubt, auf Leidenschaft könne sie gut verzichten. Das Wort „romantisch“ verwendet sie allenfalls auf der ironischen Meta-Ebene. Als der Lektorin aber ein historischer Roman in die Hände fällt, der das Leben des islamischen Dichters Rumi behandelt – da bringt sie das um Herz und Verstand. Die türkische Autorin Elif Shafak ist in ihrer Heimat ein Star. In „Die vierzig Geheimnisse der Liebe“ (Kein & Aber, 512 S., 22,90 €) feiert sie eine Himmelsmacht.

Liebe ist: mutig sein.

Leidenschaftlich

Der Unternehmer Roland Ziegler glaubt nicht an die Liebe. Aber als er Jazz-Sängerin Zoe kennenlernt, ist er fasziniert. Von Zoe lernt er, dass „Ich liebe dich“ auf Niederländisch „Ik hou van jou“ heißt – und warum sie gern mit Männern Strip-Clubs besucht. Nach einer Nacht im Amsterdamer Rotlichtviertel ist Roland Zoe verfallen. Ulrich Woelk erzählt in „Was Liebe ist“ (dtv, 300 S., 14,90 €) von einer Amour fou, deren Akteure in Fallstricke stolpern, die die Vergangenheit ausgelegt hat. Großes Kopfkino!

Liebe ist: manchmal unmöglich, sorry.

Urgewaltig

„Ein wildes Herz“, was für ein altmodischer Titel. Das Buch ist es auch, im besten Sinne. Robert Goolricks Roman (btb, 352 S., 19,99 €) besingt die Liebe zwischen einem durchreisenden Abenteurer und einer verheirateten Frau – was heute keine Zeile wert wäre, in einem US-Kleinstädtchen Ende der 40er Jahre aber einer Katastrophe gleichkommt. Die wildherzige Affäre zwischen Charlie und Sylvan endet dramatisch – des Lesers Glaube an die Liebe macht sie nur lebendiger.

Liebe ist: stärker als der Tod.

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Von Britta Heidemann

Melancholisch

Es gibt da jemanden, den Sie sehr mögen – aber, blöde Geschichte, sehr verletzt haben? Hiromi Kawakamis Roman „Bis nächstes Jahr im Frühling“ (Hanser, 224 S., 19,90 €) erzählt von der jungen Frau Noyuri, deren Ehemann Takuya sie betrügt. Schritt für Schritt entfernt sie sich von ihrer traditionellen Idee der Ehe. Ganz still und leise, typisch japanisch also, kommt der Roman daher. Und ebenso leise mäandert er auf einen Schluss zu, an dem zwei Menschen sich mit neuen Augen sehen können.

Liebe ist: verzeihen können.

Poetisch

„Lass uns mit dem Feuer spielen“ (Aufbau Verlag, 158 S., 12,99 €) – wer kann dazu schon „Nein“ sagen? Herausgeber Tobias Lehmkuhl versammelt im Gedichtband Gedanken von Wedekind bis Marcel Beyer, die entzündet wurden von derselben, ewigen Flamme.

Denn Liebe ist: die Antwort.