Mülheim-Eppinghofen.
Das „Integrierte Handlungskonzept Eppinghofen 2012 - 2016“ ist seit vergangenem Juni politisch beschlossene Sache. Nun wurden auch die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung unter die Lupe genommen, zu der u.a. die Jusos, die Hauptschule Bruchstraße, das Jugendzentrum Stadtmitte und ansässige Gewerbebetriebe eigene Stellungnahmen lieferten: Die Verwaltung hat mehr als 130 Vorschläge auf ihre Machbarkeit geprüft.
Die Eingaben erstrecken sich, wie das gesamte Handlungskonzept, auf unterschiedlichste Bereiche, die die Menschen im Stadtteil bewegen, von der Verkehrssituation über die Kinderbetreuung bis zur Müllentsorgung. Manches, etwa der Umbau rund um den Klöttschen oder die Einrichtung zusätzlicher Kitas, ist politisch zumindest auf den Weg gebracht. Anderes, etwa ein Gesundheitshaus in Eppinghofen, wird von den Verwaltungsfachleuten abgelehnt: das jetzige, zentrale, sei gut erreichbar.
Jusos hatten "Jugendkreativpark Feuerwache" angeregt
Einen „Jugendkreativpark Feuerwache“ hatten beispielsweise die Jusos angeregt, mit Gesellschafts- und Proberäumen in dem verlassenen Komplex an der Aktienstraße. Daraus wird nichts: Ein solches Projekt sei im Wohngebiet „nicht genehmigungsfähig“, erklärt die Verwaltung, zudem sei die frühere Feuerwache marode im Hinblick auf Sicherheit und Brandschutz.
Chancen auf Realisierung hat dagegen ein anderer Vorschlag: die Einrichtung eines Trinkerraums für Alkoholkranke. Die Anregung werde derzeit geprüft und erörtert, „in Absprache mit den Wohlfahrtsverbänden“. Außerdem soll das Stadtteilmanagement, das seit Oktober 2012 von Alexandra Grüter geführt wird, ein Konzept für ein „Quartierszentrum“ erarbeiten, in dem Vereine Räume möglichst kostenlos nutzen können. Derzeit frage man ab, ob für ein solches Zentrum Bedarf besteht, erklärt Grüter. Damit es eingerichtet wird, müsste der Rat Mittel bewilligen.
Masterplan "Spielen und Bewegen" bringt neue Angebote
Wo sich tatsächlich etwas tut: in der anregten Kooperation zwischen Sportvereinen und Ganztagsschulen. Hierzu wurden beim Mülheimer Sportbund eine Koordinierungsstelle eingerichtet, die allerdings nicht nur diesen Stadtteil im Blick hat .Auch der stadtweite Masterplan „Spielen und Bewegen“ dürfte neue Freiluft-Sportangebote für Kinder und Jugendliche in Eppinghofen bringen.
Eine eigene Homepage wird das Stadtteilbüro Eppinghofen übrigens nicht erhalten, sondern in die städtische Internetseite eingebunden bleiben, um „größtmögliche Reichweite“ zu erreichen. Ab kommender Woche soll aber die Seite http://eppinghofen.muelheim-ruhr.de freigeschaltet sein, mit allen Terminen im Stadtteilbüro.
Zusätzliche Mittel erfordert die Umsetzung der Vorschläge nicht, fügt die Verwaltung hinzu, „da konkret benannte Maßnahmen von den jeweiligen Fachbereichen aus den laufenden Etats finanziert werden“. Mehr Geld steht allerdings auch nicht zur Verfügung, und es gibt mehrere wünschenswerte Anregungen, die daran scheitern. Drei Beispiele...
Modernes Sportzentrum an der Bruchstraße
Vorschlag: „Sportzentrum Bruchstraße“. Im Bereich des Fußballplatzes des RW Mülheim an der Bruchstraße soll ein modernes Sportzentrum für alle Kinder im Stadtteil entstehen, mit Rasenplatz, Streetball-Anlagen und einer erweiterten Turnhalle.
Stellungnahme: Ein solches Sportzentrum ist in jedem Fall wünschenswert, doch zurzeit aufgrund der Haushaltslage der Stadt nicht umzusetzen. Die Planungen zur Modernisierung des Fußballplatzes mit Kunststoffrasen sind jedoch bereits Bestandteil des Perspektivkonzeptes Fußball. Die Realisierung ist für 2016 angedacht.
Boule-Bahn für den Goetheplatz
Vorschläge: Am Goetheplatz könnten eine Boule-Bahn, Fitnessgeräte, ein Kneipp-Becken oder ein großes Schachspiel installiert werden. Zudem sollten weitere Bänke aufgestellt werden.
Stellungnahme: Die Realisierung würde eine komplette Umgestaltung des Goetheplatzes erforderlich machen, was aufgrund der Haushaltslage der Stadt nicht möglich ist. Dem Wunsch nach mehr Bänken kann nicht entsprochen werden, da sich genügend Bänke auf dem Platz befinden.
Mehr Mülleimer
Vorschlag: Das Angebot an Mülleimern und Reinigungsintervallen sollte erhöht werden.
Stellungnahme: Durch eine Aktion der MEG wurde das Angebot an Abfalleimern deutlich erhöht (besonders im Bereich der Eppinghofer Straße). Höhere Reinigungsintervalle müssten gesondert beauftragt und bezahlt werden. Diese Kosten dürfen nicht in die Abfallgebühren eingerechnet werden und sind somit als freiwillige Aufgaben aufgrund des Nothaushalts der Stadt nicht finanzierbar.