Eppinghofen ist ein junger, kinderreicher Stadtteil
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Mülheim. .
Die Runde der Stadtteilkonferenzen zur Bildung eines Mülheimer Leitbildes neigt sich dem Ende entgegen. Während die Resonanz in vielen Stadtteilen eher mager ausfiel, konnten die Eppinghofer mit der höchsten Teilnehmerzahl punkten. Über 50 Bürger versammelten sich am Freitagabend im Stadtteilzentrum.
Über die Stärken ihres Stadtteils waren sich die Eppinghofer größtenteils einig. Die zentrale Lage in der Stadtmitte ist der große Pluspunkt, den Eppinghofen allen anderen Quartieren voraus hat. Zum Bahnhof ist es nur ein Katzensprung und von dort aus gibt es zahlreiche Verkehrsmöglichkeiten in andere Stadtteile und Städte.
Außerdem sei Eppinghofen ein kinderreicher und damit sehr junger Stadtteil. Diesen Aspekt hoben die meisten Anwesenden bei der Abstimmung ebenfalls besonders hervor. Als dritten besonders auffälligen Pluspunkt ihrer Heimat nannten die Eppinghofer die ausgesprochen gute Nachbarschaft, die durch die zahlreichen Netzwerke gepflegt wird.
Nachteil ist Vermüllung und Ruhestörung
Dieses Engagement wurde unter anderem durch die Forderung deutlich, ein Mieterforum einzurichten. Dadurch wollen die Eppinghofer den zahlreichen Problemen an ihren Wohnungen und Häusern selbst auf den Grund gehen. Von diesem Engagement war Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld beeindruckt. „Einen solchen Wunsch hat es in den bisherigen Stadtteil-Konferenzen noch nicht gegeben. Ich freue mich über diesen Willen der Bürger, selbst etwas verändern zu wollen“, sagte Mühlenfeld im Anschluss an die Sitzung.
Als weitere Stärken des zentrumsnahen Stadtteils wurden die Internationalität, die gute religiöse, kulturelle und soziale Infrastruktur und die breit gefächerte Nahversorgung (vor allem auf der Eppinghofer Straße) aufgeführt.
Mülheim(er) an der Ruhr
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Als Schwachpunkt in ihrem Quartier nannten die Eppinghofer mit deutlichem Abstand die hohe Belastung des öffentlichen Raumes. Dieser tritt vor allem durch Lärm und Ruhestörung, aber auch durch Vermüllung auf. Um die Qualität im öffentlichen Raum zu verbessern, wünschten sich die Anwesenden eine Erhöhung der Reinigungsintervalle sowie eine Verfolgung bei illegaler Abfallentsorgung. „In dunklen Ecken wird nämlich abends oft einfach Müll abgeladen, in der Hoffnung, dass es niemand mitbekommt“, wusste eine Bürgerin zu berichten.
Regelmäßige Kontrollen erwünscht
Regelmäßige Kontrolle durch die Polizei und das Ordnungsamt, bessere Beleuchtung von öffentlichen Plätzen bis hin zu Videoüberwachung waren weitere Vorschläge, die sowohl die Vermüllung als auch Kriminalität und Vandalismus abschwächen sollen.
Sport- und Freizeitmöglichkeiten vermissen ebenfalls die meisten Eppinghofer. In der Tat gibt es in diesem Stadtteil kaum Sportvereine oder Sportstätten. Der TV Eppinghofen ist aufgrund des fehlenden Sportplatzes gar nicht hier beheimatet, sondern trägt sowohl seine Trainingseinheiten als auch die Wettkämpfe am Wenderfeld in Dümpten aus. Der SV Rot-Weiß Mülheim ist somit der einzige Club, der in diesem Quartier beheimatet ist.
Durch die Kooperationen von Schulen und Vereinen wollen die Eppinghofer diesem Problem auf den Grund gehen. Außerdem wünschen sie sich, bestehende Brachflächen vorübergehend für Sport- und Freizeitmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen.
Einführung von Tempo-30-Zonen
Der dritte Schwachpunkt auf der Agenda der Eppinghofer war wie in etlichen anderen Stadtteilen auch die Zunahme des Individualverkehrs. Die Einführung des Zwei-Linien-Verkehrs am Klöttschen ist keine wirklich neue Forderung. Zumindest wollen die Eppinghofer die Verkehrsführung überdacht wissen. Die Einführung von Tempo-30-Zonen oder die Änderung der Ampelschaltung wurden in diesem Zusammenhang genannt.
Die hohe Arbeitslosigkeit und die hohe Anzahl der Sozialhilfe-Betroffenen möchten die Eppinghofer durch ein verbessertes Schulangebot, mehr Qualifizierungsangebote, Sprachförderung, wohnortnahe Fortbildungen und Arbeitsgelegenheiten im Stadtteil verringern.
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