„Integriertes Handlungskonzept Mülheim-Eppinghofen 2012-2016“: So heißt die Hausaufgabe, die alle Fraktionen in der Februar-Sitzung des Hauptausschusses bekommen haben. Die Vorlage ist fast 150 Seiten stark, voller Fakten und Vorschläge. Zusammengestellt hat sie Daniel Bach (32), der seit nahezu fünf Jahren als Stadtteilmanager tätig ist.
Sie sind Diplom-Ingenieur, Fachrichtung Raumplanung. Haben wir hier Ihre Doktorarbeit vor uns?
Daniel Bach: Nein, ich habe keine Promotion angemeldet, und es sind auch zu weiten Teilen Inhalte aus den städtischen Fachabteilungen. Ich habe nicht alles selbst geschrieben.
Sondern?
Bach: Es gab einen Auftrag der Politik, das Handlungskonzept von 2006 anzupassen. Wir haben für den neuen Entwurf zusammengetragen, was in den unterschiedlichen Abteilungen der Verwaltung läuft, wo die Schwerpunkte für die nächsten fünf Jahre liegen.
Die Vorlage gliedert sich in 13 Handlungsfelder. Welche Bereiche halten Sie für die wichtigsten?
Bach: Meine persönliche Sicht spielt keine entscheidende Rolle. Wir gehen den politischen, demokratischen Weg und haben das Konzept zuvor in zwei Bewohnerforen vorgestellt und in zwei Eppinghofer Foren, wo alle im Stadtteil aktiven Institutionen vertreten sind. Man konnte Rückmeldungen geben, die in den Entwurf aufgenommen wurden. Insgesamt sind 131 Vorschläge für mögliche Maßnahmen beim Stadtteilmanagement eingegangen, aus denen sich Schwerpunkte ablesen lassen.
Welche Schwerpunkte sind dies?
Mülheim(er) an der Ruhr
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Bach: Vielfach wird gewünscht, ein Quartierzentrum einzurichten. Mehr Frei- und Bewegungsflächen werden gefordert. Der Erhalt der Schullandschaft kam häufig als Rückmeldung. Von Seiten der Bewohner sind Ordnung und Sauberkeit noch ein großes Thema, ebenso Ruhestörung und Alkoholkonsum in Grünanlagen, insbesondere an der Kardinal-Graf-Galen-Straße.
Viele der 131 Vorschläge stammen von den Mülheimer Jusos, die ein eigenes, ausführliches Positionspapier zum Thema vorgelegt haben. Wie finden Sie es?
Bach: Sehr interessant. Ob es aber im Einzelnen umsetzbar ist, wird man in Zusammenarbeit mit der Verwaltung sehen.
Die Jusos schlagen einen „Platz der Kulturen“ vor, an der Kreuzung Eppinghofer Straße/Bruchstraße/Klöttschen. Hier könnte ein zentraler Treffpunkt mit Arztpraxen, Gastronomie, Einzelhandel entstehen, für den aber viele Gebäude angerissen werden müssten . . .
Die Grundidee, Plätze zur Begegnung zu schaffen, lässt sich aber auch auf anderem Wege umsetzen.
Im Handlungskonzept ist allerdings nirgendwo aufgeführt, was die Maßnahmen kosten würden . . .
Bach: Es ist überwiegend kostenneutral, weil viele Vorhaben schon in den entsprechenden Abteilungen eingerechnet sind. Dies gilt etwa für die Verkehrsplanung. Für andere Vorschläge, zum Beispiel die Auflage eines Quartiersfonds, müsste man Konzepte für die Finanzierung entwickeln. Externe Fördermittel einzuwerben, wird immer wichtiger. Das ist als Hausaufgabe hineingeschrieben.
Es wird eine „Priorisierung“ kommunaler Aktivitäten in benachteiligten Gebieten gefordert: Eppinghofen, Stadtmitte und Styrum. Ungleiches soll ungleich behandelt werden, da diese Viertel Lasten für die gesamte Stadt tragen. Gibt es schon Stimmen aus anderen Stadtteilen, die sich benachteiligt fühlen?
Bach: Einen großen Aufschrei stelle ich nicht fest. Es ist ja auch nicht so, als würde nur noch in Eppinghofen investiert. Man sollte aber die knappen Ressourcen zielgerichtet einsetzen, um sozialer Spaltung in der Gesamtstadt entgegenzuwirken.
Sie sind seit Sommer 2007 als Stadtteilmanager im Einsatz. Ist es gelungen, die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen näher zusammenzubringen, vor allem deutsche Einwohner und Migranten?
Mülheim aus der Luft
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Bach: Ich stelle fest, dass sich immer mehr Leute für ein besseres Miteinander einsetzen. Das Problem der großen Fluktuation bleibt aber bestehen.
Das heißt: Viele Eppinghofer wohnen nicht lange dort.
Bach: Der Stadtteil ist so etwas wie ein Durchlauferhitzer, eine Art Hafen. Leute ziehen hier in kleine, günstige Wohnungen und fassen in Mülheim Fuß, ehe sie weitergehen und sich anderswo niederlassen.
Sie selber wohnen in Herne. Haben Sie in Eppinghofen schon Freunde gefunden?
Bach: Es gibt viele Leute, mit denen man seit Jahren vertraut zusammenarbeitet. Aber so weit, dass man sich privat trifft, ist es noch nicht. Meine Kollegin im Stadtteilmanagement und ich, wir achten auch darauf, dass wir Ansprechpartner für alle sind.
Und wie sieht Ihre persönliche Vision von „Eppinghofen 2020“ aus?
Bach: Ich wünsche mir einen sich positiv entwickelnden Stadtteil, dessen Vielfalt als Bereicherung wahrgenommen wird und der einen attraktiven Wohnstandort in Mülheim darstellt.
100 Dinge über Mülheim
Durch Mülheim verläuft die Nord-Süd-Grenze von Aldi.
Mitten durch die Stadt fließt die Ruhr. Mülheim hat die einzige Innenstadt der Region direkt am Fluss.
Mülheim wurde 1966 mit Schließung der Zeche Rosenblumendelle erste bergbaufreie Ruhrgebiets-Großstadt.
Die Mülheimer Stücke, die Theatertage NRW, sind eines des bedeutendsten Theater-Festivals in Deutschland.
Mit einem Durchschnittsalter der Bürger von 44,8 Jahren ist Mülheim die "älteste" kreisfreie Stadt in NRW.
Mit 501 Autos auf 1000 Anwohner hat Mülheim die zweithöchste Auto-Dichte Deutschlands.
Mülheim hat in der Kuppel des Wasserturms Broich die nach eigenen Angaben größte begehbare Camera obscura der Welt.
Der Comedian Ralf Morgenstern stammt aus Mülheim.
Die Grillo-Werke aus Marxloh haben ihren Ursprung in Mülheim. 1842 eröffnete Wilhelm-Theodor Grillo in Mülheim eine Eisenwarenhandlung und legte den Grundstein für das Werk.
Seine Urenkelin Gabriela Grillo wurde zwar in Duisburg geboren, wuchs aber in Mülheim auf und fühlt sich als Mülheimerin. Sie gewann in der damaligen Männerdomäne Dressurreiten 1976 eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Montreal.
Prominentester Ex-Spieler des 1. FC Mülheim ist Holger Osieck, der heute Fußball-Nationaltrainer von Australien ist.
Neben der Ruhrtalbahn existierte bis 1978 auch eine Untere Ruhrtalbahn, die von Kettwig nach Styrum führte.
Mülheim war im 19. Jahrhundert eine der bedeutendsten Produktionsstätten von Leder – früher gab es 52 Lederfabriken in der Stadt, heute gibt es nur noch eine.
Mülheim ist wohl die mit Abstand meist falsch geschriebene Stadt in Deutschland: Auf Fotos der Präsentation des nach der Stadt benannten ICEs steht zum Beispiel eine ziemlich bedröppelte Oberbürgermeisterin neben dem ICE mit der Aufschrift "Mühlheim".
Mülheim war 1994 die erste Großstadt in NRW, in der ein schwarz-grünes Bündnis regierte.
Die einmalige Erfolgsbilanz bescherte dem besten deutschen Hockeyclub aller Zeiten, dem HTC Uhlenhorst, sogar einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde.
Aldi-Süd-Eigentümer Karl Albrecht ist mit 23,5 Milliarden US-Dollar der reichste Deutsche. Die Konzern-Zentrale befindet sich in Mülheim.
Weil Frankreich auf Deutsche Reparationszahlungen nach dem 1. Weltkrieg wartete, besetzten 1923 1000 französische Soldaten den Bahnhof Speldorf. Die Ruhrbesetzung dauerte bis 1925.
Ulla Kock am Brink, die als RTL-Moderatorin mit der Sendung „Verzeih mir“ durchstartete, stammt aus Mülheim.
Mülheim hatte als erste Stadt im Ruhrgebiet keine Stahlproduktion mehr.
Mülheim ist größter Siemens-Standort in NRW mit 4600 Beschäftigten.
Mölmsch ist eine helle Bierspezialität, die nach einem Mülheimer Dialekt benannt ist, und bis 1995 in der Berg-Brauerei Mann gebraut wurde. Seit 2009 gibt es das Bier wieder, inzwischen wird es aber in Hagen hergestellt.
Mülheim stellt mit Hannelore Kraft die erste Ministerpräsidentin des Landes NRW.
Mülheim gilt als die deutsche Hauptstadt des Lebensmittel-Einzelhandels, die Unternehmen Aldi Süd und die Tengelmann-Holding mit Plus haben hier ihren Sitz.
Die Mülheimer haben mehr Geld in ihrer Brieftasche als Bürger der Nachbarstädte: Exakt 69.194 Euro erwirtschaftet jeder Erwerbstätige im Schnitt.
Einer der Hitler-Attentäter vom 20. Juli 1944, Günther Smend, stammt zwar aus Trier, lebte aber seit 1924 in Mülheim.
Das RRZ, 1973 auf der ehemaligen Zeche Humboldt gebaut, war lange Deutschlands größtes überdachtes Einkaufszentrum.
Trotz relativ hoher Steuereinnahmen lebt die Stadt seit Jahrzehnten über ihre Verhältnisse. Mülheim hat deutlich mehr Schulden als andere Gemeinden: die Verschuldung pro Kopf beträgt 2.430 Euro – knapp 1.000 Euro mehr als im Bundesschnitt.
Der Film „Der Freie Wille“ mit Jürgen Vogel spielt in Mülheim.
Die Unternehmensgeschichten von Stinnes und Thyssen haben in Mülheim begonnen.
Die Kölner-Straße (B1) in Mülheim ist Europas längste Caravan-Meile.
Die Ruhrtalbrücke in Mintard ist in Deutschland mit 1800 Metern die längste Straßenbrücke aus Stahl.
Mülheim erinnert kaum noch an eine typische Ruhrgebietsstadt. Über die Hälfte, 51 Prozent des Stadtgebiets sind begrünt.
Der Mölmsche Dialekt ist ähnlich dem Werderner oder Kettwiger Platt, einzigartig ist jedoch das „sche“ für „dir“ oder „dich“: „Ick schnitt' sche de Keel aaf.“
Die Rennbahn Raffelberg wurde 1910 eröffnet und ist damit eine der ältesten Sportstätten der Stadt.
Prinzessin Louise von Mecklenburg Strelitz, die spätere Königin von Preußen, besuchte in ihrer Kindheit Ende des 17. Jahrhunderts mehrmals Mülheim. Ihre Großmutter, Landgräfin Marie Luise Albertine, hatte das Schloss Broich von ihrem Vater geerbt.
1840 hatte Mülheim 22000 Einwohner, Ende 2009 waren 167.471
Roberto Ciuli, Leiter des Theaters an der Ruhr, schlug sich früher als Fernfahrer und Fabrikarbeiter durch.
13 Karnevalsvereine werben auf der städtischen Homepage für ihre Aktivitäten in Sachen Frohsinn.
Der BV Mülheim war zwischen 1968 und 1980 13 Mal in Folge Deutscher Mannschaftsmeister im Badminton.
Der Flughafen Essen-Mülheim war in den 1930er Jahren zentraler Landeplatz des gesamten rheinisch-westfälischen Industriegebietes. Damit war er in dieser Zeit einer der bedeutendsten deutschen Flughäfen, weit vor dem Flughafen Düsseldorf, der von Mülheim aus verwaltet wurde.
NRW-Ministerin Barbara Steffens (Grüne) ist aus Mülheim.
Helge Schneider wurde in Mülheim geboren.
Wie bei der Produktivität schafft Mülheim auch bei der Kaufkraft, also dem frei verfügbaren Einkommen, pro Einwohner den Sprung unter die besten fünf des Landes.
Bis 2001 war Mülheim einzige Stadt in Deutschland ohne Freiwillige Feuerwehr.
Einen einmaligen Mannschaftsrekord brachten die Handballerinnen des Rasensportvereins Mülheim zwischen 1980 und 2000 zustande. Sie sind die einzige Mannschaft im Deutschen Handballbund, deren Mitglieder 20 Jahre von der Jugend bis zu den Senioren ohne Änderung ununterbrochen zusammen in einem Verein spielten.
Hans-Günter Bruns war, bevor er Rot-Weiß Oberhausen in die 2. Bundesliga führte, bis 2005 Trainer beim VfB Speldorf.
Das Mülheimer Verfahren ist eine weltweit anerkanntes Verfahren bei der Trinkwassergewinnung. Das Verfahren wurde 1974 von den Wasserwissenschaftlern der (RWW) im Wasserwerk Dohne entwickelt. (RWW)
Der Mellinghofer TV hat mal Feldhandball-Bundesliga gespielt.
Hans Höhborn machte Mülheim zur Großstadt. Als er am 13. April 1908 geboren wurde, war er der genau 100.000 Einwohner der Stadt. Die Stadtverordneten schenkten ihm damals 300 Mark zur Geburt.
Die Hochschule Ruhr West nahm ihren Betrieb 2009 mit 80 Studenten auf.
Am 9. Mai 1927 wurde Showmaster Wim Tölke (Der große Preis) in Speldorf geboren. In seinen Memoiren „Stars, Kollegen und Ganoven“ hat Wim Thoelke auch seine Kindheit in Mülheim gewürdigt. Diese ersten Lebensjahre hat er sein ganzes Leben lang als glückliche Zeit in Erinnerung behalten.
Wilhelm Knabe (er ist auch heute noch in der Politik in Mülheim aktiv) gehörte Ende der 70er-Jahre zu den Gründern der Grünen.
Stephanie Überall, die eine Hälfte des Comedy-Duos Missfits, wurde in Mülheim geboren.
Professor Karl Ziegler leitete von 1943 bis 1969 als Direktor das Kaiser-Wilhelm-Institut (später: Max-Planck-Institut) für Kohlenforschung in Mülheim. 1963 erhielt er für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Polymere den Chemie-Nobelpreis. Er war Ehrenbürger der Stadt und Ehrenhäuptling der Sioux-Indianer
192.937 Einwohner hatte Mülheim 1972. Das ist bis heute der Rekordstand.
Im Juli 2004 gab die Erde unter der Einfahrt eines Hauses an der Mühlenstraße nach. Die Stadt verklagte den Baukonzern Bilfinger Berger (erfolglos) auf 855.000 Euro Schadenersatz – damit handelte es sich um den wohl teuersten Tagesbruch in der Geschichte der BRD
Der Maler, Graphiker, Bildhauer und Nobelpreisträger Otto Pankok wurde in Mülheim geboren. Nach ihm ist ein Gymnasium benannt.
1844 wird mit der Kettenbrücke die erste Brücke über die Ruhr gebaut. Damit verlor die Schollsche Fähre, bis dahin einzige Verbindung über den Fluss ihre Bedeutung.
1992 fand in Mülheim die Landesgartenschau statt, der MüGA-Park in Broich wird heute als Stadtgarten genutzt.
Bis ins Jahr 800 nach Christus lassen sich Mülheimer Spuren zurückverfolgen. Damals wurde der Ort Heißen (Hessi) erstmals im Zusammenhang mit Rodungen erwähnt.
Der Name des Mülheimer Süßigkeiten-Herstellers Wissol leitet sich vom Gründer Wilhelm Schmitz-Scholl ab.
Fußballer Willi Landgraf, für Alemannia Aachen Rekordspieler der 2. Bundesliga, stammt aus Mülheim.
70 Prozent der Innenstadt wurden bei einem Luftangriff der Alliierten im zweiten Weltkrieg in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni 1943 zerstört.
Helge Schneider drehte zwei Filme in Mülheim. 00Schneider und Praxis Dr. Hasenbein, letzterer in Karges Loch auf dem Areal der 1994 geräumten Wrexham Barracks der Britischen Rheinarmee.
Künstler Christoph Schlingensief wuchs in Mülheim auf und erhielt 1987 den Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft der Stadt Mülheim.
Co-Regie bei 00Schneider führte Christoph Schlingensief. Ein Mülheimer Co-Produkt also.
1808 entsteht die Munizipalität Mülheim. Das Gemeindegebiet umfasst die aufgelösten Herrschaften Broich und Styrum. Zum ersten Mal in der Geschichte ist Mülheim damit eine selbständige Gemeinde, zumindest nach französischem Recht.
1846 erhält Mülheim auch nach Preußischem Recht die Stadtrechte.
Der 1. FC Mülheim-Styrum machte in den 70-er Jahren von sich reden. Der Fußballklub spielte erst von 1972 – 74 in der Regionalliga-West und dann bis 1976 sogar in der 2. Bundesliga. Nach dem Absturz kamen finanzielle Probleme, der Klub stieg bis in Kreisliga-A ab.
Eine Tierpatenschaft im Tiergehege Witthausbusch kostet für eine Schaf-Familie pro Jahr 160 Euro.
Die erste Straßenbahn in Mülheim nahm am 9. Juli 1897 ihren Betrieb auf und befuhr die Strecke Kahlenberg - Rathausmarkt - Styrum – Oberhausen sowie die Strecke Rathausmarkt - Körnerstraße.
Die erste Mülheimer Tageszeitung erschien 1873 im Verlag Julius Wecker. Die „Mülheimer Zeitung“ erscheint insgesamt 72 Jahre lang bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs.
Mülheim wurde als 34. NRW-Stadt ins Netzwerk filmfreundlicher Städte aufgenommen.
Elisabeth Zollhofer war die erste Patientin des Mülheimer Krankenhauses. Sie wurde am 19. März 1850 eingeliefert und nach 37 Tagen geheilt entlassen. Welche Krankheit sie hatte ist nicht bekannt, sie zahlte aber drei Taler und zwölf Silbergroschen.
1953 wird die IG Jazz gegründet. Helmut Schlitt, Friedrich Karl Feldmann, Fritz Busse und Walter Schmitz beeinflussen die Mülheimer Jazz-Szene nachhaltig.
Theodor Eckert vom Mülheimer Stemm- und Ringclub war 1906 der erste Deutsche Ringmeister und Weltmeister 1905.
Das Schloss Broich in Mülheim ist der am besten erhaltene frühmittelalterliche Wehrbau aus der Karolinger-Zeit nördlich der Alpen.
Laut einer historischen Rechnung kosteten 1893 143 Liter Bier der Brauerei Heinrich Mann in Mülheim 19 Mark und 31 Pfennige.
1910 wurde der Kreis Mülheim aufgelöst. Ober-Dümpten, Heißen, Winkhausen und Fulerum werden nach Mülheim eingemeindet, Nieder-Dümpten, Nord-Styrum und Altstaden an die Stadt Oberhausen übergeben.
Matias Stinnes wurde 1910 in Mülheim geboren und startete 1964 bei den Olympischen Winterspielen für Argentinien. Mit 53 Jahren war er der älteste Rennrodler, der je bei Olympia gestartet ist.
Als die Stadthalle 1957 wiedereröffnet wurde, war Bundespräsident Theodor Heuss anwesend.
MH unterhält sechs Städtepartnerschaften: Zum Istanbuler Stadtteil Beykoz, zu Darlington (GB), Tours (FRA), Kouvola (bis zu einer Strukturreform in Finnland 2009: Kuusanskoski) (FIN), Opoloe (POL) und Kfar Saba (ISR).
Der RGV 1869/1895 Mülheim nimmt für sich in Anspruch, ältester Rassegeflügelzuchtverein des Ruhrgebietes zu sein.
Mit der kommunalen Gebietsreform von 1976 erhält MH das Dorf Mintard und einen Teil von Breitscheid.
Der Mülheimer Sergej Stanjokovksi drehte die mazedonische Tragikkomödie „Kontakt“ nach dem Drehbuch von Gordan Mihic (Schwarze Katze, weißer Kater).
Wilhelm Diederichs war nach dem 2. Weltkrieg der erste demokratisch gewählte Bürgermeister in Mülheim. Er wurde vorgeschlagen von CDU und SPD.
Mülheim hat ein aktives Vereinsleben - einschließlich Deutscher Erfinderverband und Verein der Balkanägypter in Westeuropa.
Der Deutsche Regisseur Werner Nekes lebt in Mülheim und hat dort eine der bedeutendsten Filmsammlungen des Landes. Unter anderem zwei der legendären Sachsenwaldpornos aus der Nazi-Zeit.
Bis 1994 war Mülheim Garnisonsstadt. Dann zog die Britische Armee nach 48 Jahren ab. Die Wrexham Barracks stehen seitdem unter Denkmalschutz und werden in Wohnungen umgebaut.
Im Frühjahr 2010 hielt wochenlang eine kleine giftige Monokelkobra die Stadt in Atem. Sie war aus einer Dachgeschosswohnung ausgebüxt. Am Ende war die Kobra tot und Mülheim wegen der 50.000 Euro teuren Suchaktion wieder ein Stückchen ärmer.
In Mülheim gibt es 96 Kinderspielplätze.
Der Sohn italienischer Gastarbeiter Giorgio Basile wuchs in Mülheim auf. Als Erwachsener wurde er zum Mafiakiller "Engelsgesicht". Er soll mindestens 30 Menschen auf dem Gewissen haben. 1998 schnappte ihn die Polizei. Als Kronzeuge packte er später gegen die früheren Komplizen aus. Inzwischen lebt er wieder als freier Mann an einem geheimen Ort.
"Hammeleck" ist nicht etwa die Bezeichnung für den Ort, wo sich männliche kastrierte Schafe hinstellen, um sich zu schämen, sondern der Name für eine cremige Kartoffelsuppe auf Mölmsch-Platt.
Der 1. AFC Mülheim Shamrocks ist ein Damen-Football-Verein. Die erste Mannschaft spielt in der Bundesliga. Ihr Spruch: "Keine Angst. Die wollen doch nur spielen."
Graupen, Trockenobst, Reis, Mettwurst und Salz sind die Zutaten für das Mölmsche Graupensuppen-Rezept "Jan em Ssacke" (Jan im Sack)
2009 hat der Mülheimer Verein "Pro Altstadt" die größte, herzförmige Erdbeertorte geschaffen, die die Welt je gesehen hat. Sie hatte eine Gesamtfläche von 34 Quadratmetern.
Wer versonnen vor sich hin stiert, wird dank Mülheim aus den Träumen gerissen: mit dem Spruch "Styrum - umsteigen!"
Mülheim hat sogar seine eigene Stadtpraline - sie schmeckt nach Nougat und Vanille.
2010 hat Mülheim seinen Knöllchen-Rekord gebrochen. Rund 60.000 Falschparker verwarnte das städtische Ordnungsamt. Im Vorjahr waren es rund 45.000 gewesen.
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