Mülheim. Es war eine mehrfach gedrehte Filmszene, kein Handtaschenraub: Bei der Polizei hat sich ein Schüler gemeldet, unter dessen Regie der Clip gefilmt wurde, der mit dem Titel “Diebstahl in Mülheim (Witthausbusch)“ auf Youtube veröffentlicht worden war.

Das Youtube-Video "Diebstahl in Mülheim (Witthausbusch)" zeigt offenbar keinen Handtaschenraub, sondern eine mehrfach gefilmte Inszenierung: Die Polizei Essen/Mülheim hatte auf die Online-Veröffentlichung des 13 Sekunden kurzen Clips am Dienstag mit einem Zeugenaufruf reagiert, um herauszufinden, ob die Aufnahme eine Straftat zeigt.

Nach der medialen Berichterstattung des Falls meldeten sich mehrere Zeugen bei den Ermittlern. "Einige Leute hatten zum Beispiel vor Ort beobachtet, wie die Szene im Witthausbusch mehrmals gespielt wurde", berichtet Polizeisprecher Peter Elke. In dem Video ist aus der Perspektive des vermeintlichen Täters zu sehen, wie einer Seniorin in der Nähe des Von-Behring-Platzes die Handtasche aus der Hand gerissen wird.

Darstellerin des Opfers wohl eine Mülheimer Schauspielerin

Bei der Polizei meldete sich später auch ein 20-Jähriger, der sich als Verantwortlicher des "Filmprojektes" ausgab: Nach Angaben des "Regisseurs" soll es sich bei der Darstellerin des Opfers um eine Mülheimer Schauspielerin handeln. Mit ihr haben die Ermittler noch nicht gesprochen. Offenbar veröffentlichte einer der am Projekt Beteiligten das Video auf Youtube.

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"Was der Verantwortliche mit dieser Veröffentlichung erreichen wollte", so Peter Elke, "erschließt sich uns überhaupt nicht. Das Video zeigt höchstens, dass es einfach ist, einer alten Frau die Handtasche zu rauben." Dass es sich bei dem Clip um Schauspielerei handelt, war im Netz nicht erklärt. Auch deshalb prüfen die Beamten, ob die Veröffentlichung des Videos eine Straftat oder Ordnungswidrigkeit ist. Elke: "Wir versuchen, den Verursacher in irgendeiner Form zu belangen." Zumal mit dem "Fall" mehrere Polizisten beschäftigt gewesen seien. (pw)