Mülheim.

Kaum ist das Eis der letzten Tage von der Fahrbahn verschwunden, tauchen die ersten Löcher im Asphalt auf. Die von Mitarbeitern des Tiefbauamts verfüllt werden. Provisorisch zunächst, mit Kaltasphalt, der auf stark frequentierten Straßen nicht unbedingt lange hält.

„Wir müssen der Verkehrssicherungspflicht aber nachkommen“, erklärt Andreas Pape, Abteilungsleiter Straßenbau. Ab März, wenn die Frostperiode vorüber ist, werden die Schäden nachgearbeitet.

Provisorisch verfüllt

Bisher seien noch nicht so viele Löcher in den Straßen gemeldet worden wie in den Jahren zuvor. Was daran liegen könnte, dass einige Straßenabschnitte saniert worden seien. Was nicht ist, kann aber noch kommen: „Viele Anliegerstraßen sind ja noch schneebedeckt.“

Vor allem bei Straßen älteren Datums, die schon Risse haben und bei denen die Schotterschicht nicht dick genug eingebaut wurde, erklärt Pape, komme es zu Frostschäden. Weil das Wasser nicht durch den Schotter in tiefere Schichten abfließen, sondern dort bis zu einer Tiefe von einem halben Meter gefrieren kann. Wenn es von oben wieder taut, kann das Wasser durch die Eisblockade nicht abfließen. Unter dem Asphalt bildet sich ein Gemenge aus Schotter, Boden und Wasser. „Das ist dann nicht mehr tragfähig“, erklärt Pape.

Fußgänger sollten achtgeben

Frostschäden auf der Straße sind das eine, Gehwegschäden, weil der Frost die Platten angehoben hat, das andere. „Fußgänger sollten jetzt schon etwas achtgeben“, empfiehlt Andreas Pape. Weil es bis zum Jahresende so geregnet hat, war der Boden wassergesättigt, als der Frost kam. Und das sich ausdehnende Eis drückt eben die Platten hoch. Über 60 Gehwegschäden waren bis Mittwoch stadtweit gemeldet worden, Andreas Pape schätzt, dass sich die Zahl in den nächsten Tagen verdoppeln dürfte.

Manchmal senken sich die Platten wieder von allein auf ein Niveau, wenn es taut. An 21 Stellen sichern derzeit Absperrbaken mögliche Stolperfallen. Denn mehr, als eine hochgedrückte Platte aufzunehmen, und dann das Loch zu verfüllen, kann man bei Temperaturen unter Null Grad nicht tun. Ist der Frost dann aus dem Boden, beginnen die Reparaturarbeiten.

Die Kosten zur Schadensbeseitigung insgesamt werden auf bis zu 20 000 Euro geschätzt. Das Tiefbauamt beschäftigt sechs Straßenbegeher, die täglich in festgelegten Revieren unterwegs sind, Geh- und Radwege, Parkbuchten, Fahrbahnen kontrollieren. „Wir haben 520 km Straßenlänge, die meisten mit beidseitigen Gehwegen“, erläutert Pape. Die Straßenbegeher können nicht jeden Tag überall sein. Deshalb sollten Bürger, die ein Loch in der Straße sehen, oder denen auf dem Gehweg Stolperfallen auffallen, die Bürgeragentur informieren unter: 0208 - 455-1644 (9 bis 18 Uhr).