Mülheim.

Der Winter hält sich hartnäckig, die Autofahrer haben sich mittlerweile auf Schnee und Eis eingestellt. In der letzten Woche war das noch ganz anders. Die Gelben Engel des ADAC rückten ununterbrochen aus und die Autowerkstätten hatten und haben „den Hof voll“ mit Kunden-Pkw.

Markus Werner, seit 18 Jahren ADAC-Mitarbeiter, war wie seine rund 30 Kollegen im Bezirk Mülheim/Oberhausen/Essen im Schichtdienst unterwegs - und fast immer zehn Stunden aktiv. „Es war unheimlich viel los. Verzeichnen wir sonst etwa zehn Pannen in einer Schicht, so sind es momentan an die 18“, sagt er. Zu schwache Batterien, eingefrorene Türschlösser, defekte Scheibenwischanlagen oder Fenster, die runtergelassen wurden, aber nicht wieder hoch zu kriegen waren - meist waren es Kleinigkeiten, die die Gelben Engel beheben mussten. „Kleinkram“ aber, der den betreffenden Autofahrer daran hinderte, loszufahren.

Batterie ist Panne Nummer 1

Platz Nummer 1 in der Pannenstatistik: die defekte Batterie. „Gerade komme ich von der A 3, dort war ein Wagen liegengeblieben. Die Batterie war hin, ich hatte aber ein entsprechendes Ersatzmodell dabei, das ich einbauen konnte“, berichtete Markus Werner am Telefon. Zu echten Unfällen werde er dagegen seltener gerufen. „Zwei Mal hatte ich es mit Felgen- oder Reifenschäden zu tun. Die Autos waren weggerutscht, mit Karacho vor den Bordstein geknallt“, so der 44-Jährige. In 90 Prozent der Fälle könne er bei den derzeitigen Schäden den Leuten helfen.

Wer seinen Wagen nicht fahrtüchtig bekam, musste sich - wenn er Unterstützung anforderte - allerdings etwas gedulden. Auch, wenn er den Kfz-Meister seines Vertrauens zu Hilfe gerufen hatte. „Wir mussten diese Fälle ja zusätzlich zum normalen Termingeschäft machen“, sagt Bernd Dittrich, Werkstatt-Chef von der Kölner Straße. Unfallschäden kamen auch ihm kaum unter die Hände, statt dessen hieß es, Batterien oder Glühkerzen auszutauschen, eingefrorene Türschlösser oder Scheibenwaschanlagen zu enteisen - oder gar Winterreifen aufzuziehen.

Eindecken für den Winter

„Es gibt Leute, die jetzt erst wach werden und merken, dass sie noch Sommerreifen drauf haben“, hat auch Detlef Stolz von Autoreparatur SKS festgestellt. Bei „Autoteile Kuffner“ kann man von anderen Versäumnissen der Kfz-Halter berichten: „Wir verkaufen jetzt merklich mehr als sonst - vor allem Eiskratzer, Scheibenenteiser, Kühlerfrostschutz oder Scheibenwischer. Jetzt, wo es kalt geworden ist, merken die Leute erst, dass sie diese Dinge gar nicht im Auto haben.“ Mittlerweile ist aber wohl jeder eingedeckt. Der Winter kann also noch bleiben . . .