Mülheim. .

Seit gut einem Jahr arbeitet Karoly Szalai als Oberarzt im Ev. Krankenhaus. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie bringt jede Menge internationale Erfahrung mit: Er wuchs in Landshut auf und studierte in Budapest, Essen und Düsseldorf.

Berufsstationen in Südafrika, Schottland und mehreren deutschen Städten folgten. „Es ist gut, über den Tellerrand zu gucken. Man bekommt mehr vom Leben mit“, findet der 38-jährige Wahl-Mülheimer. Auch Karoly Szalais Familie ist international: Seine Eltern leben in Budapest, seine Frau Cynthia Szalai stammt aus Saint Lucia, einem kleinen Inselstaat in der Karibik. Seine Schwiegermutter wohnt in New York.

Die Anästhesistin Cynthia lernte der Arzt in Aberdeen kennen, wo er neun Jahre verbrachte. Das Paar erwog, wieder nach Bayern zu gehen, entschied sich aber für den „Multikulti-Schmelztiegel“ Ruhrgebiet.

In die Karibik wollten sie nicht: „Saint Lucia ist toll für den Urlaub und es gibt dort sogar ein Krankenhaus, aber nach zwei Wochen haben Sie jeden Bewohner gesehen und für größere Einkäufe müssen Sie nach Caracas oder Miami fliegen“, erklärt Szalai. Da biete das Leben im Revier doch mehr Qualität, „zumal ich kein Sonnenanbeter bin.“

Leidenschaft ist der Sport

Fachärztin Cynthia Szalai arbeitet in Teilzeit am Essener Uni-Klinikum und kümmert sich um die Kinder Ava (4) und Max (2). Karoly Szalais Arbeitstage in der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie dauern bis zu zwölf Stunden, viele Nachtdienste kommen dazu. „Die Arbeit macht mir viel Spaß.“ Seine gesamte Freizeit widmet der Mediziner der Familie.

Seine große Leidenschaft Sport hat er aus Vorsicht aufgegeben. „Ich wollte ursprünglich Volleyball-Profi werden und war sogar ungarischer Volleyball-Meister.“ Für sein Spezialgebiet, das Einsetzen künstlicher Hüft- und Kniegelenke, braucht der Oberarzt unbedingt intakte Finger. Und für seinen zweitliebsten Sport Skifahren ist es im Ruhrgebiet zu flach. Immerhin radelt Szalai bei jedem Wetter vom Zuhause in Saarn aus zur Arbeit. „Regen und Hagel machen mir nichts aus. Ich bin ein bayerischer Naturbursche.“

Und wie wurde aus dem Sportler ein Arzt? „Mein Vater meinte, außer Ballspielen müsse ich noch etwas Richtiges machen“, erzählt Szalai. „Mir liegt es, mit Menschen umzugehen, und meine Schwester studierte Medizin. Ich entschied mich auch dafür und habe es nie bereut.“ Der Unfallchirurg legt großen Wert auf handwerkliche Arbeit – „Schrauben, Hämmern, Nageln“ - und handfeste Ergebnisse. „Wenn Sie ein verschlissenes Gelenk ersetzen, können Sie den Erfolg schnell überprüfen.“