Mülheim. . Sieben Babys wurden Neujahr in Mülheim geboren. Doch die Geburtenrate könnte in den kommenden Jahren sinken. Im Gegensatz dazu wird es einen Anstieg bei den Sterbefällen geben. Damit könnte Mülheim bis zum Jahr 2025 auf rund 160.000 Einwohner schrumpfen.

Sieben Neujahrsbabys, das ist für die zweitälteste Stadt im Land ein guter Auftakt. Die Stadtforscher, die sich mit den Prognosen bis zum Jahr 2025 befassen, gehen von einer jährlich stabilen Geburtenzahl von um die 1200 Kinder aus, in zehn Jahren könnte diese Marke jedoch unterschritten werden.

Anstieg bei den Sterbefällen

Hinzu kommt ein erwarteter Anstieg bei den Sterbefällen um 2,8 Prozent auf jährlich etwa 2130 Personen. Diese gegenläufige Entwicklung ist in erster Linie dafür verantwortlich, dass Mülheim in den jüngsten Prognosen bis zum Jahr 2025 auf etwa 160.000 Einwohner schrumpfen wird – das sind minus 7500 Bewohner. Es könnte schlimmer kommen. Denn im Gegensatz zu anderen Großstädten wird Mülheim auch in den nächsten zwölf Jahren, so die Stadtforscher, Wanderungsgewinne erzielen mit einem jährlichen Plus von knapp 400 Bewohner.

Stadt wird unterschiedlich schrumpfen

Die Stadt wird unterschiedlich schrumpfen: Eppinghofen bleibt in den Prognosen der einzige Stadtteil, der mit 1,4 Prozent bis 2025 an Einwohnern gewinnen wird. Ansonsten überall ein Minus, am stärksten fällt es mit über sechs Prozent in Saarn, Speldorf, Heißen, Altstadt-Nord aus, in Styrum werden sieben Prozent erwartet. Die Alterung der Stadt wird fortschreiten: Sind heute die Mülheimer im Schnitt 45,2 Jahre alt, im Jahr 2025 werden sie 46,4 Jahre alt sein. In der mittleren Altersgruppe, bei den 35- bis 50-Jährigen, ist ein Rückgang von 19 Prozent zu erwarten, gleichzeitig wächst die Altersgruppe der 80-Jährigen und Älteren um 19,4 Prozent.

Folgen des demografischen Wandels

Seit zehn Jahren befasst sich ein Team der Stadtverwaltung intensiv mit den Folgen des demografischen Wandels – mit Konsequenzen. Die ersten Demenz-Wohngruppen wurden 2004 in Dümpten eingerichtet, Workshops zum Thema Seniorenwirtschaft fanden statt, mit Forschungseinrichtungen wurden Fragen einer seniorengerechten Handelslandschaft erörtert. Die Gründung von Netzwerken als Hilfestellung für Senioren in den Stadtteilen ist bis heute ein zentrales Anliegen wie der barrierefreie Umbau der Stadt, so Guido Brücker von der Stadtkanzlei.

Anstieg der Pflegebedürftigen

Eines der größten Probleme, das sich in den nächsten Jahren auftut, ist der Anstieg der Pflegebedürftigen. Im Jahr 2025 gehen die Mülheimer Seniorendienste von etwa 7600 Pflegebedürftigen aus.