Mülheim-Stadtmitte. .

Es hat was von Frühjahrsputz mitten im Winter. Da schnappen sich die Mitarbeiter des Südbads Schläuche, Schrubber und Schwämme und scheuern das Bad von oben bis unten. Vom Becken über Wandfliesen, vom Keller bis zur Kinderrutsche.

Denn neben der täglichen Reinigung, wird das Bad einmal im Jahr für zwei Wochen geschlossen und grundgereinigt. Am Montag öffnet das Südbad wieder für Besucher, Schulen und Vereine – in neuem Glanz.

„Natürlich reinigen wir jeden Tag gründlich“

Die Silikonfuge rund ums große Becken ist noch frisch. Badbetriebsleiter Manfred Doering und seine Mitarbeiter wischen vorsichtig drum herum. Während der eine Auszubildende in Badeshorts mit dem Hochdruckreiniger die Wärmebänke abstrahlt, schiebt der andere schweres Gerät vor sich her, um die Bodenfliesen zu polieren.

„Natürlich reinigen wir jeden Tag gründlich“, erklärt Manfred Doering. Doch nur einmal im Jahr haben die Mitarbeiter Zeit, um in die hintersten Ecken zu gelangen. Dafür wird dann das Wasser aus dem großen und dem kleinen Becken abgelassen.

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Viel Dreck bleibt kleben

Bei bis zu 450 Besuchern, die an einem Tag ins und aus dem Wasser steigen, bleibt eben viel Dreck kleben. „Gerade am Boden lagert sich Schmutz ab, der sonst kaum zu entfernen ist.“ Zwar fährt ein automatisches Sauggerät täglich über den Beckenboden, um Pflaster, Ohrringe oder sonstige Hinterlassenschaften der Schwimmer einzusammeln.

Den Schmutzfilm auf den Kacheln bekommt dieser aber nicht ab. Auch gesprungene Fliesen können die Mitarbeiter nun austauschen. Wenn der Schul- und Sportbetrieb im Gang ist, sei das tägliche Saubermachen natürlich schwieriger. Das läuft bei der Grundreinigung entspannter ab. Während die Mitarbeiter die Stahlgeländer polieren, tönt aus den Lautsprechern Popmusik. Nebenbei fließen rund 1000 m³ Wasser ins Becken ein. „24 Stunden dauert es, bis es wieder voll ist.“

Keine Sisyphusarbeit

Nicht nur in der Schwimmhalle muss sauber gemacht werden, sondern auch darunter. Im Kellergeschoss des Bades verbirgt sich die Technik. Mit riesigen Rohren, Filter- und Schwallwasseranlagen, in die die Mitarbeiter hineinklettern müssen, um die Wände zu schrubben. Überhaupt herrschen im Hallenbadbetrieb strenge Hygienevorschriften – nicht nur, was die Wasserqualität angeht. „Bereits im Eingangsbereich muss es blitzblank sein, sonst kommen die Besucher nicht wieder“, weiß Manfred Doering. „Unsere Reinigungskräfte sind daher stets mit dem Wischer hinterher.“ Eine Sisyphusarbeit? „Nein. Wenn man sieht, wie schön sauber es hinterher ist und sich die Leute darüber freuen, gibt das Genugtuung.“