Mülheim. .
Heute jährt sich die Gründung der DLRG, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, zum hundertsten Mal. Der Traditions-Verein ist damals angetreten, den Bürgern das Schwimmen beizubringen und die hohe Anzahl der tragischen Todesfälle durch Ertrinken zu dezimieren. Grund für WAZ-Mitarbeiterin Cäcilia Tiemann, dem Mülheimer Bezirksleiter Werner Oesterwind drei Fragen zu stellen.
Ist der Verein DLRG heute noch wichtig?
Werner Oesterwind: Mehr denn je! Es ist natürlich so, dass sich die Schwimmfähigkeit der Menschen in den letzten 100 Jahren verbessert hat. Das alte Motto „Jeder Deutsche - heute: jeder Bürger - ein Schwimmer; jeder Schwimmer - ein Rettungsschwimmer!“ ist immer noch gültig. In Mülheim gibt es leider eine geringe Wasserfläche, Kinder müssen aktuell bis zu einem Jahr warten, bis sie Unterricht erhalten. Unsere 34 Schwimmlehrer und auch die Ausbildungshelfer geben im Südbad, Nordbad und Friedrich-Wennmann-Bad regelmäßig Unterricht.
Befürworten Sie das Schwimmen in der Ruhr?
Oesterwind: Von meiner Seite aus ist das eine fantastische Idee! Noch in den 70er Jahren war das ganz normal, die Strände waren voller Menschen. Wenn es keine hygienischen Einwände gibt, wäre ich dafür.
Haben Sie Nachwuchsprobleme?
Oesterwind: Wir haben knapp 900 Mitglieder in Mülheim. Zum Glück kommen viele Jugendliche zu uns, die aktiv werden wollen und von uns in den verschiedenen Bereichen wie Schwimmausbildung, Rettungsschwimmen, Wasserrettung, Katastrophenschutz und Jugendarbeit ausgebildet werden. Etwas schwieriger ist es, Nachwuchs zu finden, der auch Verantwortung übernehmen möchte. Alle Aktiven arbeiten natürlich kostenlos, allein in Mülheim kommen jährlich 16 bis 17 000 Stunden ehrenamtliche Arbeit zusammen.