Mülheim. .
Die Krippe, die figürliche Darstellung der Geburt Christi nach dem Lukas-Evangelium, ist in den Kirchen das Schmuckstück der Weihnachtsdekoration. Krippen wurden und werden in allen erdenklichen künstlerischen Stilen und aus den verschiedensten Materialien gefertigt – wie kürzlich eine Krippen-Exkursion der MST bewies. Wir stellen beispielhaft drei Krippen vor.
St. Mariae Geburt, Altstadt
Aus Lindenholz schnitzte der spätere Professor Kurt Schwippert (Münster), ein Schüler von Ernst Barlach, schon 1926 die recht großen Figuren dieser schönen Krippe. Sie ist im vorderen Altarraum aufgebaut. Das Christkind ist der selbstverständliche Mittelpunkt der Darstellung. Maria hält schützend die Hand über das Kind, Josef schaut ganz entzückt. Die Hirten stellen die drei Lebensalter dar: ein junger, ein erwachsener und ein greiser Hirte sind auf dem Weg zu Christus. Die Weisen aus dem Morgenland kommen ebenfalls herbei, in anbetender Haltung. Tiere stehen um die Krippe herum. Kurt Schwippert (1903 bis 1983), Bildhauer und Zeichner, schuf eine ganze Reihe von Skulpturen mit religiösem Charakter. Die Krippe, ursprünglich für eine Essener Kirche angefertigt, wurde 1956 von der Pfarrei St. Mariae Geburt gekauft, die Figuren wurden 1987 restauriert.
Immanuelkirche, Styrum
Die Gemeindefusion zur neuen Lukasgemeinde bescherte der Immanuelkirche eine hübsche Krippe mit Stadtkulisse. Sie hatte lange am Standort Neustadtstraße gestanden, da das Gemeindezentrum dort aufgegeben wurde, holte man sie 2011 zur ... straße. Die Krippe ist ein Gemeinschaftswerk vieler Gläubiger. Die Frauen aus der Gemeinde fertigten einst die kleinen Figuren an, ein älterer Herr bastelte den Stall, ein jüngerer die Stadtkulisse. So entstand eine großzügige Landschaft, die Bethlehem und die Ereignisse im und rund um den Stall zeigt. Die afrikanischen Krippenfiguren, die bisher in der Immanuelkirche unterm Weihnachtsbaum standen, schmücken jetzt den Gemeindesaal.
Caritaszentrum, Hingberg
Ganz international ging es nach Darstellung der großen Schaufensterkrippe in jenen Tagen in Bethlehem zu. Kinder aus aller Welt kamen, um das Jesu-Kind zu sehen: eine Japanerin im Kimono, eine Afrikanerin mit vielen langen Zöpfen, ein Indianer-Junge im Lederhemd, ein Eskimo-Kind mit Schlitten – die rund 30 Zentimeter großen Stoffpuppen wurden in den 90er Jahren von verschiedenen Frauen aus der Gemeinde nach Waldorf-Art aus Stoff-, Pelz-, Leder und Wollresten genäht, gestopft sind sie mit Drahtgeflecht, Sisal und Wolle. Zuerst da waren Maria, Josef und das Kind. Später kamen Hirten und Weise (in edlen, glänzenden Gewändern) dazu. Jede der kreativen Damen bastelte alleine bei sich zu Hause – und doch passten alle Figuren hinterher gut zusammen. Ochse und Esel sowie ein großes Kamel sind ebenfalls handgefertigte Plüschtiere. Der Verkündigungsengel schwebt über der hübschen Szenerie.