Mülheim.

Lärm durch Straßenverkehr. Lärm durch Schienenverkehr. Im Frühjahr 2013 will das Umweltamt den Entwurf eines Lärmaktionsplans vorlegen.

Zuletzt hatte das Amt den Straßenbahnverkehr, die Industrie und den Flugverkehr in den Blick genommen beziehungsweise in den Blick zu nehmen versucht. Das Ergebnis wird nicht alle Bürger zufriedenstellen; sowohl für das Fallwerk in Speldorf als auch in Sachen Fluglärm sieht die Verwaltung keine Grundlage zum Handeln.

Konzept muss im Juli 2013 stehen

Bereits im September 2011 hatte das Umweltamt einen ersten Aufschlag zur Lärmaktionsplanung gemacht, die laut europäischer Richtlinie am 18. Juli 2013 in Städten mit der Größenordnung Mülheims abgeschlossen sein muss. Seinerzeit hatte die Verwaltung im Rechenverfahren Lärmbrennpunkte ausgemacht, deren Ursache dem Straßen- oder Bahnverkehr zuzuordnen ist. Für sämtliche Orte, an denen die Lärmbelastung von 70 dB(A) tagsüber und 60 dB(A) nachts überschritten wird, ist die Stadt aufgefordert, Lösungen zu erarbeiten.

Für 25 Straßenabschnitte war Handlungsbedarf erkannt worden, dabei waren die Lärmwerte entlang der A 40 in Styrum (zwischen Heide- um Oberhausener Straße) am höchsten. Entlang der Hauptbahnstrecke sind vier „Hot Spots“ mit übermäßiger Lärmbelastung ausgemacht – im Gesamten wird für eine Strecke von 3,62 Kilometern Handlungsbedarf gesehen.

Belastung mancherorts gesundheitsgefährdend

Nun liegen die Ergebnisse für die Straßenbahn- und oberirdischen U-Bahn-Strecken vor. Die beauftragten Gutachter von Accon (Greifenberg) haben dabei festgestellt, dass der Straßenbahnlärm nirgends im Stadtgebiet so laut ist, dass eine Lärmaktionsplanung notwendig ist. Gleichwohl weist die Stadt darauf hin, dass die Belastung mancherorts doch als gesundheitsgefährdend einzustufen sei. Schließlich empfehle das Umweltbundesamt niedrigere Auslösewerte für Lärmschutzmaßnahmen als per EU-Umgebungslärmrichtlinie festgelegt sind.

So sei festzustellen, dass in Mülheim 1200 Bürger in Wohnungen ­leben, an deren Fenstern der als kritisch angesehene Fassadenpegel von 65 dB(A) tagsüber überschritten sei. Zu Zeiten der Nachtruhe seien gar 2300 Bürger gesundheitsgefährdendem Straßenbahnlärm von mehr als 55 dB(A) ausgesetzt. Die höchste Lärmbelastung wurde errechnet für den Bereich rund um die zentrale Haltestelle Stadtmitte an der Friedrich-Ebert-Straße, tagsüber 68 bis 69 dB(A).

Gewerbe- und Fluglärm werden in der Lärmaktionsplanung, mehr dazu auf dieser Seite, keine Rolle spielen.