Mülheim. . Mit dem neuen Flüsterasphalt auf der A 40 zwischen Kaiserberg und Hardenbergbrücke ist ein erster Schritt im Kampf gegen Lärm getan. Doch weitere Maßnahmen, wie der Bau von Lärmschutzwänden, sind zusätzlich notwendig. Anwohner können mit einem Baubeginn jedoch frühestens 2017 rechnen.

Der neue Flüsterasphalt auf der A 40 zwischen Kaiserberg und Hardenbergbrücke, im Sommer 2011 und in den vergangenen 14 Tagen eingebaut, soll laut Landesstraßenbaubetrieb für Anwohner im Umfeld der Autobahn eine deutlich wahrnehmbare Entlastung vom Lärm bedeuten.

Damit sind aber nicht alle Gesundheitsgefährdungen durch Lärm entlang der A 40 gebannt. Zusätzliche Maßnahmen, etwa der Bau von Schutzwänden, sind notwendig. Pflicht werden die aber erst bei einem wesentlichen Umbau der Bundesfernstraße, so bei dem beabsichtigten Ausbau der Strecke zwischen Kaiserberg und Essen-Frohnhausen auf drei Fahrspuren je Richtung. Mit einem Baubeginn können Anwohner allerdings frühestens 2017 rechnen.

Baubetrieb noch im Anfangsstadium

Diesen Zeitplan der optimalen Bedingungen präsentierte nun auf WAZ-Nachfrage „Straßen.NRW“. Wie bereits berichtet, steckt der Baubetrieb noch im Anfangsstadium der Planungen. Für diesen Herbst ist ein erster sogenannter Scopingtermin vorgesehen. Hier sollen Träger öffentlicher Belange deutlich machen können, was es aus ihrer Sicht bei einer Umweltverträglichkeitsprüfung zu berücksichtigen gilt.

Der Ausbau der Strecke auf sechs Fahrspuren ist laut Michael Gebert, dem Leiter der Niederlassung Ruhr von „Straßen.NRW“, auch noch nicht in die mittelfristige Finanzplanung des Bundes aufgenommen. Dafür aber im Bedarfsplan für Bundesfernstraßen, das bedeute: „Der Finanzminister weiß, dass da irgendwann etwas auf ihn zukommt“, so Gebert.

„Schön wäre ein Baustart 2017“

Vor 2017 aber kann sich der Niederlassungsleiter zwischen Kaiserberg und Frohnhausen keine entsprechende Baustelle vorstellen. „Schön wäre ein Baustart in 2017“, äußert er seinen Wunsch. Realistischer anzusetzen ist der frühstmögliche Termin aber für Herbst 2018.

Das folgt der Rechnung, für die Umweltverträglichkeitsprüfung und die Erstellung eines Planentwurfes bei gutem Verlauf (wenige Überraschungen und Einwände) jeweils eineinhalb Jahre Zeit zu benötigen, hinzu kämen mindestens drei Jahre Planfeststellungsverfahren. „Dann wäre es sehr gut gelungen“, so Gebert. „Es gibt Verfahren, die wesentlich länger dauern.“

Ob überall auf der Strecke Lärmschutzwände eingebaut werden, sei im Übrigen auch abhängig davon, ob und, wenn ja, in welcher Nähe reine Wohngebiete vorhanden sind. Laut Lärmaktionsplan der Stadt hat die A 40 auf addiert 22 Mülheimer Kilometern Seitenlänge zurzeit auf etwa 13,3 Kilometern Lärmschutzeinrichtungen; 10,8 Kilometer Wände und 2,5 Kilometer Wälle.

Vorhandene Lärmschutzeinrichtungen sind unterdimensioniert

„Der Anfang der 80er-Jahre errichtete Lärmschutz“, stellt das Umweltamt fest, „ist ausgelegt auf einen Mittelungspegel von tags 75 dB(A) und nachts 65 dB(A). Damit sind die vorhandenen Lärmschutzeinrichtungen unterdimensioniert.“ Kommt der sechsspurige Ausbau, seien bei der Planung für einen aktiven Lärmschutz Vorsorgewerte von 59 bzw. 49 dB(A) zu berücksichtigen.

Info:
Die Autobahn
wird beim Ausbau auf sechs Spuren und breitere Standstreifen mindestens um 12,50 Meter breiter. So werden viele Verhandlungen über den Erwerb von Nachbargrundstücken notwendig.

Straßen.NRW rechnet dabei mit weniger Widerstand als bei Autobahn-Neubauten „auf der grünen Wiese“.