Mülheim. .
„Caritäter“ werden gesucht: Mit einer speziell für junge Leute gemachten Kampagne möchte die Caritas frische Fachkräfte für den Bereich Erziehungshilfe gewinnen. Auf Plakaten zeigen bald 26 Mitarbeiter Profil, auch zwei Mülheimer Vertreterinnen machen mit.
Es sind: Diplom-Pädagogin Julia Maria Schröder und Diplom-Sozialwissenschaftlerin Christiane Thöne. Die jungen Frauen, die in hiesigen Einrichtungen arbeiten, sind schon dort, wo Verstärkung gebraucht wird: in der Erziehungshilfe, womit nicht Kindergärten gemeint sind, sondern Heime, Beratungsstellen oder ambulante Angebote, bei denen Familien direkt aufgesucht werden.
Probleme verschärfen sich bis 2025
Sarah Scholl vom Caritasverband für das Bistum Essen verweist auf eine Umfrage, die landesweit unter 173 Einrichtungen durchgeführt wurde und ergab, dass Psychologen, Diplom- und Heilpädagogen sowie Sozialarbeiter schwer zu finden seien. Und die Probleme dürften sich bis 2025 „drastisch“ verschärfen, fürchtet die Caritas.
Denn: Mehr als die Hälfte der Stellen müssen bis dahin neu besetzt werden. Darum starteten die fünf nordrhein-westfälischen Caritasverbände im Juli das Projekt „Erziehungshilfe 2.0 macht Spaß!“ Es läuft zwei Jahre lang, finanziell gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und dem Europäischen Sozialfonds.
Als Projektleiterin wurde Sarah Scholl angestellt, um u.a. Seminare für Führungskräfte zu konzipieren. Ebenfalls zum Projektpaket gehört die „Caritäter“-Kampagne, die diese Woche vorgestellt wurde, schon auf Facebook vertreten ist, aber erst im Februar richtig anläuft.
Auch junge Männer sollen geworben werden
„Wir möchten vor allem 16- bis 21-Jährige ansprechen“, erklärt Sarah Scholl, sowohl Schulabgänger/-innen als auch junge Leute, die bereits mit passenden Studiengängen begonnen haben. Beim Fotoshooting für die Plakataktion habe man „bewusst echte Mitarbeiter“ abgelichtet.
„Wir verwenden auch keine allgemeinen Slogans, sondern Steckbriefe, die sich auf der persönlichen Schiene bewegen.“ Auf der Webplattform www.caritaeter.de, die am 1. Februar 2013 online gehen soll, erfährt man dann mehr über die 26 „Caritäter“ und ihre Motive. Auch junge Männer sollen gezielt für soziale Berufe in der Erziehungshilfe geworben werden, fünf gehen beispielhaft voran.
Bleibt die Frage: Müssen „Caritäter“ katholisch sein? Nicht zwangsläufig, antwortet Martina Pattberg, die bei der Mülheimer Caritas den Bereich Kinder-, Jugend- und Familienhilfe leitet: „Aber wir möchten schon, dass unsere Mitarbeiter einer der christlichen Kirchen angehören.“