Mülheim. .

Das Internet ist kunterbunt, es fesselt und macht großen Spaß – doch das Internet hat auch hässliche Seiten. Davon berichteten am Montag vier Schüler der Gustav-Heinemann-Schule, die zu den Siegern des Wettbewerbs „Sicherheit im Netz“ der Sparkassen-Stiftung gehören. Die Idee der „Schüler-Netz-Scouts“ war dem Kuratorium der Stiftung den ersten Platz wert; aufs Schulkonto fließen nun 10.000 €.

Cyber-Mobbing, das ist eine der Fratzen im Netz. So kann sie aussehen: Beim Umkleiden für den Sportunterricht wird ein Mitschüler heimlich gefilmt – und schon bald kursiert der Film via Handy auf dem Schulhof. Oder so: Auf Facebook entsteht eine „Max-Hasser-Gruppe“ – und ganz plötzlich spricht niemand mehr mit Max.

Über das Cyber-Mobbing aufzuklären, das ist eine der Aufgaben der „Schüler-Netz-Scouts“, die es seit kurzem an der Gustav-Heinemann-Schule gibt. Paula (15) ist so ein Scout; sie geht regelmäßig mit ihren Mitstreitern in die sechsten Klassen, sensibilisiert die Jüngeren für die Gefahren des Internets. „Nicht zu viele persönliche Daten preisgeben“, erklärt sie zum Beispiel beim Thema Facebook. Denn: „Was einmal drinsteht, kommt so schnell nicht wieder raus.“ Und: „Alles und jeder ist übers Internet verbunden, und das muss nicht unbedingt gut sein.“ Außerdem könne es Daten-Lecks geben, „dann wird’s problematisch“.

Schüler geben Wissen an Schüler weiter

Die Scouts sind gut ausgebildet, geben ihr Wissen gern weiter. Von Schüler zu Schüler, „denn das hilft sehr viel mehr, als wenn Erwachsene sich einschalten“, weiß Dominik (17). Und doch fand auch er es prima, dass sich nun trotzdem Erwachsene – die Stiftungs-Mitglieder – eingeschaltet und den Schul-Wettbewerb ausgelobt hatten.

Zwei der drei zweiten Preise gab es für ähnlich gelagerte Projekte der Karl-Ziegler-Schule („MedienScoutZ“) und der Max-Kölges-Schule („Medienscouts“). Und auch eine Grundschule aus Dümpten freut sich über eine Finanzspritze: An der Barbaraschule arbeiten die Kleinen ab der ersten Klasse mit dem PC – ganz so, wie es die aktuellen Lehrpläne vorsehen.

Projektwoche geplant

Die Grundlagen für den sicheren Umgang mit dem Computer müssten also beizeiten gelegt werden, so die Projektleiter. Zu diesem Zweck ist eine Projektwoche für den April 2013 geplant und im täglichen Unterricht werden klare Regeln im Umgang mit dem Netz gelehrt. Daneben gibt es eine spezielle Leseförderung, eine Lernwerkstatt, intensive Schulungen für Eltern sowie Computer-Führerscheine für Zweitklässler.

Simon (8) hat den kürzlich erworben. Er sei dabei so „pfiffig“ gewesen, lobte seine Lehrerin, dass sie ihn unbedingt bei der Präsentation in der Sparkasse dabei haben wollte. Zu Recht: Simon meisterte den großen Auftritt perfekt. Vor versammelter Mannschaft erklärte er Schritt für Schritt, wie er einer Lehrerin eine Mail schreiben kann. Und da war sie wieder: die Faszination Internet.