Mülheim. Die in Mülheim ansässige Novotergum Holding AG hat einen Insolvenzantrag gestellt. Man versuche nun bei der Holding so viel wie möglich zu retten, eben auch die Arbeitsplätze, sagte Insolvenzverwalter Bernd Depping.
Die Novotergum Holding AG mit Sitz in Mülheim hat Insolvenzantrag gestellt. Das Amtsgericht Essen hat Bernd Depping von der Kanzlei dnp Depping zum vorläufigen Insolvenzverwalter über das Vermögen der Holdinggesellschaft bestellt.
Medizinische ambulante Therapie sowie Prävention ist das Kerngeschäft von Novotergum. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Entwicklung, den Aufbau sowie den Betrieb physiotherapeutischer Einrichtungen. Im Mittelpunkt steht eine ganz spezielle Therapie von Rückenschmerzpatienten. In den fast 50 Therapiezentren in ganz Deutschland arbeiten laut Eigenwerbung rund 500 Mitarbeiter. In der kleinen Mülheimer Hauptverwaltung sind 54 Mitarbeiter beschäftigt, wovon etwas mehr als die Hälfte betroffen sind. Denn an der Alexanderstraße sitzt auch die Novotergum AG, die wiederum nicht zahlungsunfähig ist.
"Es sind rechtlich getrennte Unternehmen"
So heißt es in einer Presseerklärung der Kanzlei Bernd Depping: „Der vorläufige Insolvenzverwalter und der Vorstand der Holding gehen davon aus, dass die Namensähnlichkeit der derzeit zahlungsunfähigen Novotergum Holding AG nicht auf die Tochtergesellschaft Novotergum ausstrahlt, die von dem Antrag der Obergesellschaft nicht betroffen ist.“ Das bestätigt auch der Vorstand der Novotergum AG, Jochen Roeser:
„Es sind rechtlich getrennte Unternehmen.“ Die Novotergum AG arbeite profitabel. Roeser hat freilich eine Erklärung für die Schwierigkeiten der Tochtergesellschaft: „Seitens des Gesetzgebers und bei den regulatorischen Bedingungen hat sich viel geändert.
Man versucht, so viel wie möglich zu retten
Das hat das Geschäft erschwert und ist einer der Gründe für die Zahlungsunfähigkeit“, so Roeser. „Mit der computergesteuerten Krankengymnastik am Gerät wird ein sehr aufwändiges, ein sehr erfolgreiches, aber auch sehr teures Produkt angeboten.“ Man versuche nun bei der Holding so viel wie möglich zu retten, eben auch die Arbeitsplätze.
„Wir werden aber keine falschen Versprechungen machen“, stellt der Sprecher der Kanzlei dnp Depping, Thomas Schulz, klar. Nach einer ersten Analyse der Novotergum-Gruppe betonte der vorläufige Insolvenzverwalter, dass „die Novotergum-Gruppe so strukturiert und aufgestellt ist, dass auch die einzelnen Therapiezentren vor Ort, die der Tochtergesellschaft Novotergum AG zugeordnet sind, von dem Insolvenzantrag der Holding nicht betroffen sind.“