Mülheim. Unter Beteiligung der Mülheimer soll ein „Masterplan Spiel- und Bewegungsräume“ entstehen,der die Grün-, Frei- und Spielflächen der Stadt generationsübergreifend in den Blick nimmt.
Spielleitplanung ist in Mülheim nicht neu: Wie viele Spielplätze es wo gibt und wie diese ausgestattet sind, hat das Amt für Kinder, Jugend und Schule aufgelistet. Auch die Erkenntnis, dass Kinder nicht nur auf Spielplätzen spielen, ist kaum innovativ. Zusammengebracht wurde beides jedoch in Mülheim noch nie. Mit dem Prozess, an dessen Ende ein „Masterplan Spiel- und Bewegungsräume“ stehen soll, tut die Verwaltung eben dies und geht dabei auch noch weiter.
Ganz allgemein gesprochen, sagt Klaus Beisiegel, Referent im Amt für Umwelt, Planen und Bauen, geht es um „Aktivitäten im öffentlichen Raum“ und um die Frage: Wo verbringen Menschen jeden Alters in Mülheim draußen ihre Freizeit. Auf Frei-, Grün- und Brachflächen schauen die Beteiligten dabei, bündeln die Informationen aus verschiedenen Ämtern und bringen sie zusammen. „Wir wollen die Nutzungen darstellen und dabei auch schauen, wie sind die Flächen vernetzt“, sagt Klaus Beisiegel. So enthalte ein Masterplan, der nach seiner Erstellung verbindlich ist, auch Antwort auf Fragen gibt wie: „Wenn wir diese Freifläche als Bauland freigeben, bauen wir uns dann wirklich nichts zu?“
Viele städtische Akteure sind beteiligt
Deshalb liegt die Federführung des Projekts beim Planungsdezernat. Beteiligt sind jedoch viele städtische Akteure vom Bildungsnetzwerk Eppinghofen/Styrum über das Gesundheits- und das Grünflächenamt bis zum Sportservice und der Koordinierungsstelle Integration.
Als Partner mit im Boot sind zudem das Institut für Stadtplanung und Städtebau (ISS) der Universität Duisburg-Essen und der Berliner Verein „Plattform Ernährung und Bewegung“ (pep), die den Prozess begleiten und laut Beisiegel „ein bisschen Geld und viel Know-how mitbringen“. Finanziert wird das Projekt von der Leonard-Stinnes-Stiftung.
Ende November geht es los
Zentraler Aspekt der Erstellung des Masterplans ist die Beteiligung der Mülheimer: Kinder, Jugendliche, Spielplatzpaten, Mitglieder in Sportvereinen und Senioren sollen beispielsweise einbezogen, die Wünsche und Bedürfnisse der verschiedenen Zielgruppen, die sich im öffentlichen Raum begegnen, berücksichtigt werden.
Denn auch wenn „Spielplätze für Senioren“ in Mülheim kein Thema sind, sind auch ältere Menschen Teil dieser erweiterten Spielleitplanung: Ihnen sind vielleicht Spazier- und Wanderwege oder Parkanlagen wichtig. „Inklusion“ ist ebenfalls ein wichtiges Stichwort für die Zielsetzung des Projekts, auch dem demografischen Wandel und dem Klimaschutz will man gerecht werden.
Zwei Jahre kalkulieren die Organisatoren ein, bis der Masterplan steht. Los geht es Ende November.