Mülheim. .

Er ist noch bescheiden, der am Donnerstag offiziell eröffnete Spielplatz an der Lüderitzstraße, besteht bislang nur aus Rasen, Sandkasten, Bänken. Doch seine Patinnen und einige andere Familien in Winkhausen macht er froh und auch stolz. Denn sie haben erfolgreich für diese Oase gekämpft.

Bereits vor drei Jahren waren Andrea Funk und Heike Hilterhaus, Mütter kleiner Kinder, angetreten, um die Hundewiese zwischen Lüderitz- und Hügelstraße in eine kindgerechte Fläche umzuwandeln. Dass dort in der Gegend ein Spielplatz fehlte, räumte auch die Stadt schnell ein, musste den Müttern im Frühjahr 2010 jedoch mitteilen, dass es leider „keine Mittel“ dafür gebe.

Finanzierung begann durch Eigeninitiative

Andrea Funk und Heike Hilterhaus ergriffen daraufhin selber die Initiative. Sie erstellten Flyer („ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen“), machten sich auf die Suche nach Sponsoren, putzten Klinken bei vielen Läden an der Aktienstraße, trieben das Vorhaben auch auf politischer Ebene voran, unterstützt durch die Bezirksvertretung 2.

Diese hat den Bau des neuen Platzes mit rund 10.200 Euro bezuschusst und bereits im vorletzten Januar bewilligt, für den Zeitraum von 2012 bis 2014 die Unterhaltskosten komplett zur Verfügung zu stellen. Das sind 1600 Euro pro Jahr.

Spielplatz Nummer 102

Dennoch: Ohne einen satten Zuschuss von anderer Seite wäre die Wiese geblieben, was sie war. Auf Initiative des Grünflächenamtes sei schließlich die Leonard-Stinnes-Stiftung beigesprungen, berichtet Elfriede Majer, die beim Amt für Kinder, Jugend und Schule für Spielplätze zuständig ist. Der Sponsor gab 25.000 Euro, weitere Spenden kamen von eine Geschäftsfrau aus der Gegend und einer privaten Kita, so dass der Bau endlich bewerkstelligt werden konnte.

Die Eröffnung des nunmehr 102. städtischen Spielplatzes in Mülheim wurde fröhlich gefeiert, mit Spieleparcours, Schatzsuche, Clownin und Kuchenverkauf (um weitere Spenden zu sammeln). Was noch fehlt: ein Spielgerät. „Die Planerin, die Spielplatzpatinnen und ich haben gemeinsam überlegt, was wir aufstellen“, sagt Elfriede Majer, „Kletterturm oder Doppelschaukel?“ Darüber durften dann am Eröffnungstag die Kleinen selber entscheiden. „Wir planen Spielplätze normalerweise immer mit Kinderbeteiligung.“

Abstimmungssieger wurde: der Kletterturm, 6000 Euro teuer, der nun in etwa acht Wochen an der Lüderitzstraße stehen soll. Ob später noch eine Rutsche angebaut werden kann, Kostenpunkt: 2500 Euro, hängt von weiteren Spenden ab. . .