Mülheim. .

Florentina hat sich bis ganz nach oben getraut und ist darauf, ebenso wie Cazim, mächtig stolz. Angela hingegen „hatte plötzlich Höhenangst, ich wusste gar nicht mehr weiter“. Sieben Meter – 7,20 Meter um genau zu sein – sind auch wirklich kein Pappenstil. Vielleicht traut sich die Neunjährige ja beim nächsten Mal ein Stückchen höher. Chancen, das auszuprobieren, hat sie künftig genug: Das Projekt Jugendsportpark des Mülheimer Sportservice (MSS) hat nun eine Kletterwand, die Vereine und Schulen ausleihen können. Sie ist ein Geschenk der Unternehmensgruppe Tengelmann anlässlich ihres 100-jährigen Jubiläums.

Auf dem Rathausmarkt ist die Kletterwand, die eher ein Kletterwürfel ist, aufgebaut und wird natürlich gleich getestet. Aus einem Guss, sagt Johannes Michels, der das Projekt Jugendsportpark betreut, ist der massive Block und in Natursteinoptik gehalten.

Anspruchsvolle Kletterwand

An Griffen oder an den Falten, die die Oberfläche wirft, kann man sich einen Weg nach oben suchen. Die Sicherung am Boden übernehmen Mitglieder des Deutschen Alpenvereins an diesem Mittag – und auch in Zukunft, wenn die Wand bei Festen und Aktionen aufgebaut wird.

„Anspruchsvoll“ nennt Karl ­Erivan W. Haub seine Teststrecke, denn der Tengelmann-Chef ließ es sich nicht nehmen, das Geschenk seines Unternehmens selbst zu prüfen. Der geübte Kletterer geht selbst öfter an die Wand: „Ich finde Bergsteigen toll. Es ist etwas, das Eltern und Kinder gemeinsam machen können.“ Das (aufeinander) Vertrauen, das damit zusammenhängt, ist Haub besonders wichtig, immerhin sichere man sich in der Höhe gegenseitig. Deshalb möchte er mit Hilfe seines Geschenks „die Jugend an diesen Sport heranführen“.

Damit hat Tengelmann die erste Hälfte der 100.000 €-Spende, mit der der Konzern seine Verbundenheit zu Mülheim zeigen will, überreicht. Die restlichen 50.000 € sollen in ein Umweltprojekt in Speldorf fließen, das noch nicht bestimmt ist. Projekte können weiterhin vorgeschlagen werden.