Mülheim. .
Die Verbesserung der sozialen Strukturen, das Zusammenleben der Menschen und die Einbeziehung der Bürger innerhalb ihres Stadtteils sind die Anliegen des CBE, des Centrums für bürgerschaftliches Engagement, des Bürgervereins Speldorf und der Stadt Mülheim.
Dafür haben sie das Netzwerk Speldorf ins Leben gerufen, das mittlerweile der sechste Stadtteil innerhalb des Mülheimer Netzwerks der Generationen ist, das vor drei Jahren auf Initiative des städtischen Sozialdezernates gegründet wurde. Obwohl das Netzwerk für Menschen jeden Alters gedacht ist, wird es in Speldorf, dem ältesten Stadtteil der zweitältesten Stadt Deutschlands, vorwiegend ältere Menschen einbeziehen.
Perspektivisch aufbauen
„Das heißt aber nicht, dass wir jetzt ein Programm für Senioren auflegen, sondern das Netzwerk soll perspektivisch aufgebaut werden“, erklärt Jörg Marx, Sozialplaner der Stadt, „und Menschen ab der nachberuflichen oder nachfamiliären Phase einbeziehen, Menschen, die ab dem 50. Lebensjahr noch viel Lebenszeit mitbringen.“
Auf alle Fälle solle das Engagement Spaß bringen und die Menschen nicht überfordern, sind sich alle Beteiligten einig. „Ich sage immer, dass ich dörfliche Strukturen schaffen möchte“, erklärt Marx. „Dörflich in dem Sinne, dass sich die Menschen kennen, vertrauen, unterstützen und Verantwortung nicht abschieben.“ Außerdem sei wichtig, dass Bürger, die sich einbringen und teilnehmen, es auch für sich selbst tun. „Es geht nicht um falsch verstandenen Altruismus.“
So haben sich für das Netzwerk zu Beginn des Jahres soziale Akteure und Dienstleister aus Speldorf, der Bürger- und Kurverein, die AWO, die katholische Gemeinde St. Michael, Caritas, die Interessengemeinschaft Speldorf, MWB und weitere zusammengefunden, um erste Strukturen zu erarbeiten. Wo können sich die Bürger treffen? Wie können Informationen veröffentlicht werden?
Damit und unter Einbeziehung der Speldorfer in einer ersten Bürgerversammlung wurde der Grundstein für das Netzwerk gelegt – die ersten wichtigen Verknüpfungen sind geschaffen. Bürgervereinsvorsitzende Ute Möhlig erklärt: „Das Netzwerk soll ein Selbstläufer werden!“ Nach zwei Jahren Aufbau durch das CBE unter Leitung von Christian Giardina übernimmt die Stadt 2014 die weitere Moderation und Organisation. „Wir werden versuchen, kleinere Straßenfeste anzuregen und zu organisieren“, sagt der Projektleiter des Netzwerkes Speldorf, „damit man in seiner Nachbarschaft die anderen Menschen auch mal zu Gesicht bekommt“.