Mülheim. .
Zum internationalen Tag gegen Rassismus startete die Awo am Mittwoch mit der Aktion „5 vor 12“ einen Aufruf für Toleranz. Um fünf vor zwölf trafen sich Awo-Mitarbeiter vor der Geschäftsstelle an der Bahnstraße, um gegen Fremdenfeindlichkeit zu demonstrieren. Die Aktion fand statt in Zusammenarbeit mit der Türkischen Gemeinde Rhein Ruhr (TGRR). Den Hintergrund bildete die Neonazi-Mordserie.
„Solche traurigen Sachen sollen nicht noch einmal passieren“, sagt Mustafa Okur, Vorsitzender der TGRR. „Wir wollen eindeutig Flagge bekennen“, kommentiert Awo-Geschäftsführer Lothar Fink. Stellung beziehen wolle man zudem zur Forderung nach einem NPD-Verbot. Es könne nicht sein, dass der Staat eine Partei fördere, die sich gegen die Demokratie stelle.
"Faschismus kennt kein Deutsch oder Türkisch"
„Nicht wo man geboren ist, sondern wo man lebt, ist die Heimat“, erzählt Orhan Göktan, Leiter der türkischen Sozialdemokraten in Mülheim, der sich seit vielen Jahren in Deutschland zu Hause fühlt.
„Faschismus kennt kein Deutsch oder Türkisch“, so Ismail Alcayir vom Alevitischen Kulturverein. Er betont, dass das Problem jeden Bürger betreffe. Handlungsbedarf besteht laut Fink eine Menge. So würden beispielsweise viele zivile Einrichtungen von rechtsgesinnten Personen unterwandert. An der Aktion „5 vor 12“ beteiligten sich Awo-Einrichtungen deutschlandweit.